Studi-Wahlen an der CAU oder: Wer die Wahl hat, hat die Qual….

Noch bis Dienstag, den 18.06., gehen die Studiwahlen, und ich starre meine Wahlzettel an. Naja, was heißt anstarren, im Prinzip scannt mein Kopf gerade die ungefähr 100 Namen und überprüft, ob ich einen davon wiedererkenne. Vielleicht habe ich ja mal mit jemandem ein Referat gehalten oder mir wurde Geld in der Mensa geliehen. Wäre doch nur fair, sich jetzt mit meiner Stimme bei den Wahlen zu revanchieren, oder? Innerlich muss ich lachen. Wenn es bei jeder Wahl nun darum ginge, wer mir mal einen Kaffee spendiert hat oder wessen Nase mir nicht passt, dann wäre die Demokratie ziemlich am Ende angekommen. Aber wie kommt es nun dazu, dass ich verdrossen auf diesen Wust aus Zetteln blicke und gucke, wer einen coolen Nachnamen hat?

Alles begann beim Blick auf die ersten Wahlplakate à la „“Wähl‘ mich, ich bin blau“ von der FaLi (Die Fachschaftsliste) oder „Wir haben keine Meinung, Wir haben Schuhe.“ (Die Hochschulgruppe), die den Eindruck erwecken, die Wahlen seien nur ein riesiger Zirkus. „Lohnt es sich da überhaupt zu wählen?“, frage ich mich an dieser Stelle und erhalte auch prompt von einem neuen Plakat die Antwort: „Lasst uns nicht hängen!“ (Studiwahlen) steht da schwarz auf weiß, und ein Strick ist daneben abgedruckt. Also doch wählen.
img149

Doch beim Blick auf meine Wahlzettel kommt es zum nächsten Problem: Konvent, Senat, Studierendenparlament und Fachschaftsvertretung dürfen hier gewählt werden. Aber wer macht bitte was und warum? Um mich zu informieren, gehe ich in die Mensa und nehme mir einen Flyer, der neben den Wahlurnen liegt.  Wieder mit dem „Lasst uns nicht hängen!“-Cover. Drei Seiten befassen sich mit der so genannten studentischen Selbstverwaltung, über die wahrscheinlich ganze Bachelorarbeiten in Politikwissenschaft geschrieben werden können. Am Ende der Lektüre habe ich nicht den Eindruck, mehr zu wissen. Der Rest der Broschüre enthält die Wahlprogramme der Hochschulparteien, die mit Floskeln wie „Für mehr Fahrradständer am Campus“ ein bisschen zu sehr an Schülersprecherwahl erinnern, an vielen Stellen aber einen guten Eindruck vermitteln, was Campus-Grüne, Campus-Union und Co. erreichen wollen. Was allerdings das Konvent ist und wer die Leute sind, die dafür kandidieren, weiß ich immer noch nicht.

Am Ende wähle ich die Hochschulgruppe, die mich am stärksten anspricht: jemanden, der bei mir im Seminar saß, eine, mit der ich zusammengearbeitet habe, und einmal einen Typen mit einem witzigen Nachnamen