Ein wunderschöner Abschluss der Festival-Saison

Als die Bühnenlichter den dunkel werdenden Abendhimmel erleuchten und die ersten Klänge des Intro ertönen, fängt das Publikum schlagartig an zu tanzen. Nach und nach betreten die Bandmitglieder die Bühne, zuletzt greift Sänger Yannis Philippakis zur Gitarre und dann geht es richtig los. Für die meisten Menschen um mich herum, mich inbegriffen, ist dies der Höhepunkt des Wochenendes: Die wunderbaren Foals auf dem Dockville 2013!

Foals auf dem Dockville 2013. Foto: Dennis Wegner

Foals auf dem Dockville 2013. Foto: Dennis Wegner

Auf ihrem einzigen Festivalkonzert in Deutschland lassen die britischen Musiker Fanherzen höher schlagen, denn sie spielen Songs aller bisherigen Alben und treffen eine nahezu perfekte Auswahl für ihre Setlist. Und obwohl sie um 15 Minuten überziehen und am Ende von den Bühnentechnikern an das Ende des Konzerts erinnert werden, wünsche ich mir, es würde noch weiter gehen. Der Headliner des diesjährigen Dockvilles hat überzeugt, keine Frage. Doch was hatte das Festival sonst noch zu bieten? Drehen wir die Zeit ein wenig zurück.

Bei so vielen Bühnen verliert man leicht den Überblick. Foto: Dennis Wegner

Bei so vielen Bühnen verliert man leicht den Überblick. Foto: Dennis Wegner

Freitag, 14.00 Uhr. Der Sommer gibt noch einmal alles und schenkt uns einen unglaublich sonnigen und heißen Tag, bestes Festivalwetter! (Ganz im Gegensatz zum Hurricane…) Das Dockville ist eines der schönsten Festivals, auf denen ich bisher war. Das Gelände liegt direkt an der Elbe und zeichnet sich durch viel Liebe zum Detail aus. Neben der Musik steht die Kunst im Vordergrund, auf insgesamt sieben Bühnen spielen Bands, tragen Poetry-Slammer vor, legen DJs auf.

Das Gelände füllt sich... Foto: Dennis Wegner

Das Gelände füllt sich… Foto: Dennis Wegner

Um möglichst viel neue Musik zu entdecken, laufen wir von Bühne zu Bühne und schauen uns viele weitgehend unbekannte Bands an. Toy mit ihren psychedelischen Klängen und stilechten Langhaarfrisuren scheinen direkt den 60ern entsprungen zu sein. Etwas poppiger sind da die drei sympathischen Mädchen von Stealing Sheep, die auf der großen Hauptbühne allerdings etwas verloren zu sein scheinen. Im Anschluss sehen wir unser erstes Highlight des Tages, die Indie-Band Fuck Art, Let’s Dance! aus Hamburg, die natürlich ordentlich Werbung für den Merchandise-Stand ihres Labels Audiolith macht, man kennt es ja nicht anders. Milky Chance, mit ihrer Mischung aus Reggae und elektronischer Musik stellen eine erfrischende Abwechslung im Indie-Paradies dar. Die Neuentdeckung des Tages ist für mich aber Reptile Youth, ganz schön energetische Musik! Haim trifft nicht ganz meinen Musikgeschmack, die drei Schwestern strahlen jedoch eine Menge Bühnenpräsenz und musikalische Professionalität aus. Bei Bratze erhalten wir danach wieder eine gehörige Portion Audiolith-Eigenwerbung.

Die Hauptbühne kurz vor dem Auftritt von Haim. Foto: Dennis Wegner

Die Hauptbühne kurz vor dem Auftritt von Haim. Foto: Dennis Wegner

Allmählich wird es dunkel und auch immer voller auf dem Gelände. Wir schlagen uns durch das Dickicht aus Jute- und Turnbeuteln und lauschen den Klängen von Rangleklods. Parallelen zu Depeche Mode sind deutlich erkennbar, das gefällt! Und dann endlich die Foals, da geht ein kleiner Traum für mich in Erfüllung… Und wer denkt, das Dockville sei tagsüber bereits wunderschön, hat das Festival noch nicht bei Nacht erlebt. Lichtprojektionen am gegenüberliegenden Rethespeicher sowie die entfernte Hafenbeleuchtung der Elbe sorgen für große Augen. Doch dann muss ich leider wieder Abschied nehmen, denn dieses Jahr war ich aus Gründen des Geldbeutels nur für einen Tag zu Besuch. Ein gelungener Abschluss meiner persönlichen Festivalsaison 2013 war dieser Freitag jedoch auf jeden Fall. Nächstes komme ich für das ganze Wochenende zurück, versprochen!