Bafög – ein kleiner Einstieg

Foto: Sabrina Aust

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Wie viel Bafög bekomme ich eigentlich? Wann und wo muss ich den Antrag einreichen? Wer kann mir helfen? Viele Fragen entstehen, wenn man sich das erste Mal mit der Beantragung der Ausbildungsförderung beschäftigt. Dieser Beitrag soll eine kleine Hilfestellung und Tipps geben, um im „Formularwirrwarr“ durchzublicken.

Bekomme ich überhaupt Bafög?

Anspruch und Höhe der Leistungen kann nicht verallgemeinert werden. Die Förderungssumme wird individuell berechnet. Beginnt Ihr direkt nach der Schulzeit mit dem Studium, wird das Einkommen Eurer Eltern zwei Jahre vor Förderungsbeginn als Grundlage der Berechnung genommen.

Zusätzlich spielen auch Faktoren wie das eigene Einkommen im Bewilligungszeitraum oder die Art der Krankenversicherung eine Rolle. Grundsätzlich gilt, dass Ihr in einem Jahr (12 Monate) nicht mehr als 4800 Euro verdienen dürft. Falls Ihr euch selbst krankenversichert und nicht mehr familienversichert seid, bekommt ihr einen Zuschlag von 73 Euro.

Es gibt aber noch viele weitere Fälle, die ich nicht alle auflisten kann. Detaillierte Informationen und die Möglichkeit, das eigene Bafög online zu berechnen, könnt Ihr auf der Webseite http://www.bafoeg-rechner.de/ finden.

Wann und wo muss ich den Antrag einreichen?
Bafög muss man jedes Jahr einmal beantragen. Am besten reicht Ihr mindestens drei Monate vor Zahlungsbeginn (i.d.R. Beginn des Wintersemesters) den Folgeantrag ein.

Die Antragsformulare könnt Ihr an der CAU am Westring 318 im ersten Stock der Mensa (für Uni-Studenten) oder in der Ludwig-Meyn-Straße (für FH- und Muthesiusstudenten) abholen beziehungsweise abgeben. Zusätzlich gibt es an der Fachhochschule Kiel auch jeden Mittwoch von 13-15 Uhr eine Beratungsstelle im Mehrzweckgebäude (Gebäude 18) im Zimmer sechs.

Wo bekomme ich Hilfe?

In den Sprechstunden der genannten Bafög-Stellen könnt Ihr euch beim Ausfüllen der Anträge Rat einholen. Die Öffnungszeiten sind: Di. von 13 bis 16.30 Uhr und Do. von 9 bis 12.30 Uhr.
Auf der Webseite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung liegen die Antragsformulare und Merkblätter zum Download bereit. Zudem sind dort auch Beispielrechnungen nachzulesen.

Außerdem gibt es eine gebührenfreie Hotline für Fragen zum Bafög: 0800-223 63 41 (Mo-Fr 8-20 Uhr).

Hier noch drei Tipps von mir, wie ihr eine lückenlose und ausreichend hohe Förderung erhaltet:

1. Den Antrag pünklich einreichen, um Zahlungslücken vorzubeugen! Reicht Ihr den Antrag zu spät ein, bekommt Ihr zwar eine Nachzahlung, aber die Zwischenzeit muss erst einmal überbrückt werden.

2. Falls Eure Eltern euch nicht unterstützen wollen, könnt Ihr einen Antrag auf Vorauszahlung stellen. Auf jedem Bafög-Bescheid steht, wie viel Geld jedes Elternteil Euch monatlich geben soll. Bekommt Ihr dieses Geld nicht, oder nicht in voller Höhe, könnt Ihr einen Antrag auf Vorauszahlung stellen. Hierbei wird allerdings Euer Kindergeld (falls ihr welches erhaltet) gegengerechnet. Wird der Antrag bewilligt, zahlt das BaföG-Amt Euch den Betrag, den Eure Eltern eigentlich zahlen sollten und verlangt diesen von Euren Eltern zurück.

3. Aktualisierung beantragen! Sollten die Einkommensverhältnisse Eurer Eltern im aktuellen Kalenderjahr stark (!) von dem Einkommen vor zwei Jahren variieren, könnt Ihr einen Aktualisierungsantrag stellen. Dann wird die Förderungssumme neu berechnet.

Förderung vorbei, was nun?
Falls Ihr die Regelstudienzeit überschritten haben solltet, entfällt der Anspruch auf eine weitere Förderung. Es sei denn, Ihr konntet aufgrund von Krankheiten Eure Prüfungsleistungen nicht erbringen oder andere besondere Gründe standen Euch im Weg. In diesem Fall besprecht Ihr am besten mit eurem Sachbearbeiter, wie ihr weiter vorgehen könnt.
In den meisten Fällen habt ihr die Chance, die Studienabschlusshilfe in Anspruch zu nehmen. Es ist ein verzinstes Bankdarlehen für eine Höchstdauer von zwölf Monaten. Diesen könnt ihr auch beim Bafög-Amt beantragen.
Ansonsten gibt es auch die Möglichkeit, einen Bildungskredit zu günstigen Konditionen bei der KfW-Bank zu beantragen.

Ein Gedanke zu „Bafög – ein kleiner Einstieg

  1. Ernst Huber

    Der AStA der Uni Kiel bietet kostenlos professionelle BAföG-Beratung an, vorm Antrag und immer, wenn Probleme auftauchen.
    Sollte in einem Artikel durchaus erwähnt werden, das Angebot ist ja auch für FHler interessant.

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