Wege zur Uni

Wie kommt ihr zur Uni und warum ausgerechnet so? Diese Frage stelle ich Studenten im Gespräch. Dabei hoffe ich neben den Beweggründen auch Misstände, Alltagsgeschichten und den einen oder anderen Tipp zu Tage zu fördern. Kiel ist eine Stadt in Bewegung und wir sind es auch.

Sophie ist 22 und studiert Skandinavistik und Sprachwissenschaft im Master. Die Art und Weise wie sie zum Campus gelangt, hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Früher ging sie meist zu Fuß, heute fährt sie mit dem Rad. „Ich bin kein Radfahrer aus Leidenschaft, sondern aus Notwendigkeit“ sagt sie mir. Der Grund dafür ist die schlechte Busanbindung, vor allem auf dem Rückweg. Es gehen eben doch viele Veranstaltungen von 18-20 Uhr, sagt die Studentin, da fahren aber nur noch wenige Busse. Und selbst wenn keine Lehrveranstaltungen stattfänden, viele Studenten nutzen die Sportangebote. „Es ist definitiv noch Betrieb“ erzählt Sophie, „oder eben nicht, bustechnisch.“ Dahinter verbirgt sich Frust. Früher ging sie zu Fuß, da die Busse meist überfüllt waren. Auf dem Weg nach Hause sind die öffentlichen Verkehrsmittel dann voller Studenten die nur zum Audimax wollen. Hier schuf ein Shuttlebus in der Vergangenheit Abhilfe, dessen Betrieb ist allerdings eingestellt worden. Für Sophie war die Überfüllung oft kaum auszuhalten, sie stieg lieber vorzeitig aus. „Der Busbetrieb auf dem Campus ist eine Katastrophe.“

Deswegen fährt die 22-Jährige mit dem Rad. Wirklich glücklich ist sie damit auch nicht. „Man kommt durchgeschwitzt und windgepeitscht keuchend an.“ Aber die Taktung des Nahverkehrs nimmt ihr die Optionen. Wenn der Bus drei Minuten nach Vorlesungsende abfährt, ist das kaum zu schaffen. Zu all dem Frust kommen noch die Bedenken, das Rad könnte gestohlen werden. Sophie ist vorbereitet: „Rostlauben fahren sich schlecht, werden aber selten geklaut.“

Wenigstens beträgt die Fahrzeit von der Wik zur Uni für sie nur zehn Minuten mit dem Rad, die Linie 6 braucht ungefähr eine Viertelstunde. Eine bessere Taktung oder der Einsatz von zusätzlichen Bussen am Abend wäre ihrer Meinung nach wünschenswert.

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