Um ehrlich zu sein, verbinde ich die Weihnachtszeit immer noch mit meiner Kindheit. Die Gerüche der typischen Gewürze, Schnee, Räucherwerk, Kerzen, Kekse – das hört nicht auf. Weihnachten bedeutet für mich aber noch mehr: mehr Familie und Winter.
Ich schaue, seit ich mich erinnern kann, jeden Wintermorgen aus dem Fenster, in der Hoffnung Schnee zu sehen. Die besonderen Leckereien vom Weihnachtsmarkt esse ich das Jahr über nicht, ich möchte mir den Appetit darauf nicht verderben. Weihnachten heißt für mich Winter durch und durch. Das war schon immer so. Vor allem aber zählt für mich die Erinnerung und das Gefühl des Beisammenseins. Ein Weihnachten ohne meine Familie kann ich mir nach wie vor kaum vorstellen.
Also führt mir Weihnachten vor Augen, dass ich nur langsam, schrittweise Erwachsen werde. Kekse backe ich mittlerweile mit meiner Freundin, mit meiner Familie telefoniere ich höchstens, die Wohnung wird selbst dekoriert. Die Adventssonntage verbringe ich gemeinsam mit meiner Freundin – aber Heiligabend und die Feiertage gehören meinen Eltern. Es fällt mir schwer zu begründen warum. Es ist einfach so. Ohne Familie würde sich das Fest nicht echt anfühlen. Das restliche Jahr mag das nicht so sehr auffallen, aber zu den Feiertagen brauche ich das Zusammensein.
Genau dieses Gefühl wächst stetig und ich hoffe, es eines Tages so weitergeben zu können. Deshalb freue ich mich immer auf’s neue meine Heimatstadt in weihnachtlicher Stimmung und Beleuchtung zu erleben. Wenn schließlich die Freude in den Augen der Beschenkten zu sehen und der letzte Glühwein getrunken ist, setzt direkt die Vorfreude auf das nächste Jahr ein.
Klingt kitschig? So ist Weihnachten eben, war es für mich schon immer.