Die lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten- Nachtschicht in der Bibliothek

Skyline_CAU

Welcher Student kennt es nicht? Die Semesterferien beginnen, man meint unglaublich viel Zeit zu haben und schiebt die Hausarbeit bis kurz vor Abgabetermin auf. Alles ist einem lieber, als die verhasste Hausarbeit zu schreiben. In der langen Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten lernten die Studenten in der Universitätsbibliothek, dass man dieses Phänomen Prokrastination nennt. Dieses Event, welches es bereits in mehreren Unis weltweit gibt, fand dieses Jahr am 6. März von 18 bis 24 Uhr nun auch das erste Mal an der CAU statt.

Mit einem lauten Gong wurde der Beginn der langen arbeitsintensiven Nacht eingeläutet und ein geschäftiges Treiben macht sich in der Bibliothek breit. Einige sitzen an den gewohnten Plätzen und nutzen die Nacht, um mit Lernen und Hausarbeitenschreiben voranzukommen. Andere nehmen an verschiedenen Workshops teil, die an diesem Abend angeboten werden. Alles dreht sich darum, wie man ins Schreiben kommt, wie man sich das Aufschieben abgewöhnt und wie ein vernünftiges Selbstmanagement helfen kann.

Besonders für Studienanfänger gibt es viele hilfreiche Angebote, wie zum Beispiel Hilfe von Informatikstudenten beim Einrichten von dem Campus-WLAN und Workshops zum richtigen Zitieren. Auch fürs leibliche Wohl wurde mit Kaffee, Kuchen und belegten Brötchen von dem Cafessito gesorgt. Während im Erdgeschoss die Kurse stattfanden, wurde im ersten Stock fächerspezifische Einzelberatung durch Dozenten angeboten für diejenigen, die sich sehr schwer tun beim Finden eines geeigneten Hausarbeitsthema.

„Ins Schreiben kommen“ hieß ein Workshop, welcher von Julia Müller angeboten wurde. Hier wurden spezielle Gliederungstechniken erklärt, wodurch das Ordnen der Gedanken zu einem bestimmten Thema leichter fallen soll. Um einen Überblick und eine gewisse Ordnung zu erhalten, soll man zuerst die Hausarbeit in grobe Themenpunkte unterteilen. Diese Themenpunkte sollen in der darauf folgenden Feingliederung präzisiert werden.

Die Teilnehmer des Workshops wurden dazu aufgefordert diese Gliederung gleich auf ihre bisher aufgeschobenen Hausarbeiten anzuwenden. Nach dem Kurs hatte jeder eine grobe Gliederung und eine Feingliederung zu jedem Unterpunkt seiner Hausarbeit vor sich liegen. Auch Übungen, die man machen kann, wenn es einem morgens schwer fällt den inneren Schweinehund zu überwinden, wurden einem gezeigt. Wenn man sein Laptop aufklappt und der Schreibfluss einfach nicht kommt, dann sollte man sich zunächst 4 Minuten vornehmen, einfach drauf los zu schreiben ohne auf Fehler oder Inhalt zu achten. Das lockert zunächst etwas auf und bringt das Schreiben in Gange. Nach nur einer Stunde konnte man den Workshop verlassen mit dem Gefühl, dass man einen sehr viel besseren Überblick über die eigene schriftliche Arbeit gewonnen hat.

Die Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten ist ein gelungenes Konzept. Leider wurde es von nicht allzu vielen Studenten genutzt. In der fächerspezifischen Beratung im ersten Stock fehlten Vertreter für Fächer aus der Romanistik und auch für Philosophie. Da Philosophie eines der schreibintensivsten Fächer ist, war es etwas schade, dass man grad für so ein Fach keinen Ansprechspartner vor Ort hatte. Dennoch war es ein informativer Abend, bei dem man seinen inneren Schweinehund etwas  mehr zu Leibe rücken lernte.

 

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