Seit April 2012 wird Boxen bereits nach einer „Wiedereinführung“ im Hochschulsportprogramm angeboten. Doch dieses Jahr erhält diese Sportart eine ganz besondere Aufmerksamkeit, denn die deutschen Hochschulmeisterschaften finden vom 4. bis 6. Juli in den Uni-Sportstätten der CAU statt. Doch wie fand der als agressiv-verpönte Sport den Weg an die Uni?
Bernd Lange, der Geschäftsführer des Sportzentrums, war zu Beginn überhaupt nicht überzeugt vom Boxen. „Für mich war diese Sportart immer gleichzusetzen mit einer extremen Brutalität, was ich nicht an der Uni fördern wollte“, erklärt Lange seine zunächst sehr ablehnende Haltung.
Doch eines Tages klopfte Lara Ostrowski an seine Bürotür. Lara ist ein strohblondes, sportliches Mädel mit einem freundlichen Lächeln und so gar nicht die pure Verkörperung von aufgestauten Aggressionen. Sie bat darum, Boxkurse an der Uni anzubieten, denn diese Kampfsportart hat sie in ihrem Sportstudium in München lieben gelernt. Der skeptische Bernd Lange ließ sich nach langem Zögern auf einen Versuch ein, und nahm das Boxen mit ins Programm auf.
Sofort fand die Kampfsportart viele interessierte Studenten und die Kurse füllten sich schnell. Mittlerweile gibt es schon einen Anfänger- und einen Fortgeschrittenenkurs, die von Lara und zwei zusätzlichen Trainern trainiert werden.
Wer denkt, dass während des Trainings ausschließlich gekämpft wird, der täuscht sich. Jede Einheit beginnt mit einer Aufwärmphase, in der Springseilübungen, Liegestützen und andere Formen von Ausdauer- und Krafttraining gemacht werden. Nach den ersten 10 Minuten sieht man den Teilnehmern bereits die Anstrengung an. Doch nur eine kurze Trinkpause trennt sie von der Technikphase.
Hier werden verschiedene Boxtechniken in Partnertraining geübt. Lara geht dabei durch die Menge und kontrolliert, ob alle die Übung richtig ausführen. Zum Ende gibt es noch einmal Krafttraining. Der Zweikampf, auch Sparring im Boxen genannt, wird nur bei den Fortgeschrittenen trainiert, da zunächst die verschiedenen Techniken sicher beherrscht werden müssen und eine gute Grundkondition vorhanden sein muss.
Das Training ist zwar sehr anstrengend, dennoch haben alle Kursteilnehmer viel Spaß dabei. „Beim Boxen wird Schweiss zur Nebensache!“ sagt Ria, die das erste Mal an dem Kurs teilnimmt.
Ria ist nicht das einzige Mädchen, was man während des Boxtrainings antreffen kann, was Lara sehr freut. Sie selbst wurde häufig mit Vorurteilen gegenüber Frauen im Boxsport konfrontiert. „Es ist für viele verstörend, wenn Frauen kämpfen wollen, da doch das Weibliche eigentlich für etwas Sanftes, Weiches und Schönes steht“, sagt Lara, die früher selbst bei den Hochschulmeisterschaften geboxt hat.
Sie berichtet auch von den unterschiedlichen Wettkampfbestimmungen für Männer und Frauen, die letztes Jahr eingeführt worden sind. Während Männer mittlerweile ohne Kopfschutz kämpfen, ist es für Frauen nach wie vor eine Pflicht die Kopfbedeckung zu tragen. Es ist schwer verständlich, wieso immer zwischen Männern und Frauen unterschieden werden muss: Ist denn das Hirn von Frauen anfälliger als das von Männern?
Lara macht in ihrem Training deutlich, dass sie keineswegs den Männern bei Durchsetzungskraft, Ausdauer und dem Beherrschen von Techniken hinterherhinkt. Alle ihre Schüler zeigen Respekt vor ihr und schätzen sie als Trainerin. Auch von Brutalität ist während der Trainingseinheit nichts zu erkennen. Alle haben Spaß und achten darauf ihren Partner nicht ernsthaft zu verletzen.
Für die Hochschulmeisterschaften haben sich einige aus dem Fortgeschrittenenkurs qualifiziert. Lara wird nur als Betreuerin mitwirken, aber sie freut sich auf das Event und vor allem darüber, dass sich der Boxsport nach den anfänglichen Schwierigkeiten so gut an der Uni etablieren konnte. „Boxen hängt der Ruf als ‚Unterschichten-Sport‘ für Männer nach. Dem sollte man entgegenwirken!“, sagt die 26-Jährige überzeugt.
Hallo Frederike,
auch wenn ich Befürchtungen wg Deiner Boxkünste habe, würden wir gerne noch einmal mit Dir essen. Melde Dich einfach mal.
Herzliche Grüße
Dunja+ Uwe
»Es ist schwer verständlich, wieso immer zwischen Männern und Frauen unterschieden werden muss: Ist denn das Hirn von Frauen anfälliger als das von Männern?«
Und als Mann frage ich mich: Sind die Hirne der Männer weniger schützenswert als die der Frauen?
Oder liegt es daran, dass wir immer noch das Mammut töten, während die Frauen das Feuer bewachen?
Dieses Gender-Gequatsche liegt mir nicht und nervt (nicht allein) mich nur noch.
Es gibt nicht nur offensichtliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern und das ist auch gut so!
Die (wichtige) Anziehung zwischen beiden verliert sich bei der angestrengten (und staatlich verordneten) Gleichmacherei.
Letzten Endes will eine (echte) Frau sich in den Armen eines Mannes geborgen fühlen/fallen lassen – und (echte) Männer schätzen/lieben das (und nutzen dies nicht aus).
Ulf Kruse
„Die (wichtige) Anziehung zwischen beiden verliert sich bei der angestrengten (und staatlich verordneten) Gleichmacherei.
Letzten Endes will eine (echte) Frau sich in den Armen eines Mannes geborgen fühlen/fallen lassen – und (echte) Männer schätzen/lieben das (und nutzen dies nicht aus).“
Was für ein Unsinn…
Oh Dennis, welch ein fundierter Kommentar von Dir! Du strotzt sicherlich nur so vor Lebenserfahrung.
Hier habe ich für Dich noch einmal Meinungen zu dem Thema im folgenden Artikel gefunden: https://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article145556547/Ich-Tarzan-Du-Jane-Nur-so-funktioniert-Flirten.html
Lieber Ulf,
wir sollten uns weniger Gedanken darüber machen, ob Mann oder Frau sondern einfach Spaß an dem haben, was wir tun: nämlich boxen.
Speziell zur Kopfschutz-Thematik (egal, wie man jetzt dazu steht):
Entweder man muss einen als Erwachsener tragen oder nicht.
Würdest du die Strukturen im Verband kennen und wie sich sich manchmal in den verschiedensten Ebenen auswirken, würdest du meinen Unmut darüber vielleicht besser verstehen.
Lara
Ich trainiere selber Boxen und nehme auch an Wettkämpfen teil. Ich war schon dabei, als der Kopfschutz pflicht war und bin es immer noch, wo dieser bei den Erwachsenen Boxern abgeschafft wurde. Ich halte nicht viel davon und weiss auch nicht so recht wieso das so durchgeführt wurde :/
Meinen Kopfschutz beim Boxen trage ich jedoch weiterhin bei den täglichen Sparringseinheiten im Verein. 😉
Gruß Andreas