
Den ersten Heimsieg gewannen die Adler Kiel mit 74:5 gegen Union 60 Bremen. Auf dem Prof. Peters-Platz waren 209 Zuschauer anwesend.
Die Rugbysaison in Kiel geht wieder los! Beim ersten Heimsieg der „Kieler Adler“ am vergangenen Sonnabend war ich Zuschauer, und Studierende sind herzlich zum Training eingeladen – der Körperbau sei erst mal nicht von Bedeutung. Aber das Training war dann doch nichts für mich.
Rugby gilt sicherlich als eine der härtesten Sportarten im Teamsportbereich. So bekomme ich es jedenfalls stetig mit. Im Gegensatz zum American Football traten die Adler Kiel am Sonnabend ohne viele Schutzmöglichkeiten an. Lediglich der Mund muss geschützt werden. Dennoch konnte ich beobachten, dass nicht unbedingt mehr Spieler verletzt wurden als beim Fußball. Das hätte ich von einem Rugbyspiel der Regionalliga Nord definitiv nicht erwartet. Die Regeln und die taktischen Spielzüge waren mir weitgehend bekannt, sodass mir das Zugucken eine Menge Unterhaltung bot. Der Eintritt auf dem Prof. Peters-Platz liegt für Studierende nur bei 2 Euro, und ich bekam just eine Freikarte für das Spiel am 18.10. gegen Germania List 2. Ein Kommentator begleitete per Mikrofon den klaren Sieg der Adler gegen Union 60 Bremen mit 74:5.
Es besteht eine Kooperation der F.T. Adler Kiel mit dem Hochschulsportbüro. Damit konnte ich selber am Training ein paar Mal teilnehmen. Zum Reinschnuppern genügt dann die Semestergrundgebühr auf eurer Magnetkarte. Einen Uni-Spielbetrieb gibt es nicht. Dafür ist ein Spielerpass der Adler nötig. Mir selber fiel beim Trainieren sofort auf, dass viele Faktoren einen guten Rugbyspieler ausmachen: Um durch die Mauer der gegnerischen Spieler zu brechen, braucht der Spieler vor allem Schnelligkeit. Auf der anderen Seite trainierten wir das Tacklen. Hierzu stellen sich die Übungspartner gegenüber und laufen eine gute Viertelstunde aufeinander los. Bei jedem erneuten Schmerz auf meiner Schulter baute sich die Furcht weiter ab, den Gegner umzuhauen. Rugby ist aber dennoch sehr strategisch angelegt. Bei einigen Spielzügen musste ich mehrfach überlegen, um sie zu verstehen. Jeder Spieler kennt seinen Laufweg, und das Team kann nur zusammen einen gegnerischen Angriff vereiteln. Einzelkämpfer sind also weniger gefragt.
Der Körperbau sei völlig egal, heißt es. Der Hakler der Kieler Adler, Christian Droll, berichtet, dass von 1,70 Meter bis zwei Meter Körpergröße und von 70 bis 110 Kilogramm Gewicht in der Herrenmannschaft alles vertreten sei. Für jeden Körperbau gebe es beim Rugby eine passende Position. Die Angst vorm Körperkontakt sollte allerdings nicht so groß sein. Der Rest werde dann beigebracht.
Das Training für den Herrenbereich findet immer montags und mittwochs um 19 Uhr auf dem Prof. Peters-Platz statt. Gleichzeitig trainiert die Damenmannschaft Rugby. Die Rugbydamen hätten 2011 sogar an der europäischen Hochschulmeisterschaft teilgenommen, erzählt Droll. Ferner bietet das Hochschulsportbüro dieses Semester Unterwasserrugby an. Neue Mitspieler werden laut Droll immer gesucht, da pro Spiel 22 Spieler einsetzbar sind. Durch Urlaub, Krankheiten und Verletzungen sei ein Rugbykader auch gerne mal 30 bis 40 Spieler stark.
Für weitere Informationen über Rugby in Kiel sind folgende Links hilfreich:
Facebookpage der Herrenmannschaft: https://www.facebook.com/KielRugby
Facebookpage der Damenmannschaft:https://www.facebook.com/pages/FT-Adler-Kiel-Rugby-Damen/1403275846601916