Die besten Alben des Jahres 2014

Bereits letztes Jahr habe ich euch an dieser Stelle meine persönlichen Highlights in Sachen Musikveröffentlichungen vorgestellt. Auch 2014 möchte ich mit meinen Top 10 der besten Alben des Jahres ausklingen lassen.

Platz 10

platz10Interpret: Interpol
Titel:
El Pintor
VÖ:
05. September
Label:
Matador

Das lange Warten auf ein neues Interpol-Album hat sich gelohnt. Mit El Pintor liefert die Band aus New York trotz Ausstieg des Bassisten Carlos Dengler ein makelloses Album ab. Besonders hervorzuheben ist vor allem My Desire, das mit einem grandiosen Riff des Gitarristen Daniel Kessler als Gerüst auftrumpft. Auch das kurze, aber sehr kraftvolle Ancient Ways beweist, dass die Band den Verlust des Bassisten überwunden hat.

Platz 9

platz09Interpret: I Heart Sharks
Titel:
Anthems
VÖ:
28. März
Label:
Island Records

Nichts Geringeres als Hymnen wollten I Heart Sharks mit ihrem zweiten Album erschaffen. Ein Ziel, das nur schwer zu erreichen ist. Dennoch findet sich der eine oder andere Track auf Anthems, der als Pop-Hymne durchgehen kann. To Be Young beispielsweise ist ein Appell an die Jugend und passt damit hervorragend in das „Carpe Diem“ dieser Generation. Im Vergleich zum Debüt hat Sänger Pierre Bee sein Stimmpotenzial besser ausgeschöpft, lediglich die „Ooh Ooh“-Chöre stören und wirken im Hinblick auf das Hymnen-Thema zu gewollt.

Platz 8

platz08Interpret: Wild Beasts
Titel:
Present Tense
VÖ:
21. Februar
Label:
Domino Records

Der Bandname wirkt leicht irreführend, denn hinter Wild Beasts verstecken sich recht sensible Geschöpfe. Present Tense birgt zahlreiche gefühlvolle Songs, stets getragen von den sich kontrastierenden Stimmen der beiden Sänger Hayden Thorpe und Tom Fleming. Thorpes Falsett-Gesang und Flemings Bariton harmonieren wunderbar im Wechsel miteinander, wie die Single A Simple Beutiful Truth beweist.

Platz 7

platz07Interpret: Warpaint
Titel:
Warpaint
VÖ:
17. Januar
Label:
Rough Trade

Verträumt, verspielt, experimentell – Warpaints Zweitling vereint diese Aspekte gekonnt. Das virtuose Spiel der Schlagzeugerin Stella Mozgawa stellt das Fundament der zwölf Songs dar, auf das sich die übrigen Musikerinnen mit psychedelischem Gitarrenspiel und sphärischem Gesang austoben. Disco//very ist durch seine schnelle Bassline sogar, im Gegensatz zum Rest des Albums, durchaus tanzbar.

Platz 6

platz06Interpret: Gerard Way
Titel:
Hesitant Alien
VÖ:
26. September
Label:
Reprise Records

Fast zwei Jahre sind seit der Auflösung seiner Band My Chemical Romance vergangen. Nun präsentiert Gerard Way sein Solo-Debüt. Für Hesitant Alien wühlte der Musiker tief in der Plattenkiste herum und ließ so zahlreiche Genres in sein Werk einfließen. Besonders stechen David Bowies Glam-Rock, Rock‘n‘Roll sowie der Brit-Pop der 90er-Jahre hervor. Drugstore Perfume bespielsweise könnte glatt als 1980er Shoegaze-Hymne durchgehen. Das Album ist mit weniger Pathos angehaucht und fällt insgesamt deutlich experimenteller aus als Gerard Ways bisherige Diskografie. Ein erfrischender Neuanfang!

Platz 5

platz05Interpret: Metronomy
Titel:
Love Letters
VÖ:
07. März
Label:
Warner

Metronomy existieren bereits seit 1999, konnten sich jedoch erst durch The English Riviera (2011) in der Indie-Szene etablieren. Die Erwartungen an das neue Album waren dementsprechend hoch. Love Letters muss sich vor seinem hochgelobten Vorgänger nicht verstecken. Der Titeltrack Love Letters oder auch die Single I’m Aquarius gehen musikalisch in völlig verschiedene Richtungen und beweisen die Vielfältigkeit des Albums. Mit The Upsetter gelingen Metronomy des Weiteren das wahrscheinlich schönste Lied und das schönste Musikvideo des Jahres.

Platz 4

jungle04Interpret: Jungle
Titel:
Jungle
VÖ:
11. Juli
Label:
XL Recordings

Die Newcomer des Jahres kommen aus London, und sie heißen Jungle! Irgendwo zwischen Arcade Fire und den Beegees lässt sich diese junge Band einordnen. Das Erfolgsrezept aus Soul und Funk kam bereits auf der Festivalsaison 2014 gut an, und Songs wie Busy Earnin‘ und Time dürften schon bald keine Geheimtipps mehr sein.

Platz 3

platz03Interpret: Against Me!
Titel:
Transgender Dysphoria Blues
VÖ:
24. Januar
Label:
Total Treble

Transgender Dysphoria Blues ist das erste Album, in das ich mich 2014 so richtig verliebt habe. Die stark autobiografischen Lyrics geben Gefühle und Erfahrungen der Sängerin Laura Jane Grace wieder, die sich vor allem auf ihr Leben als Trans-Frau beziehen. Doch nicht nur politisch ist das sechste Album der Punk-Band Against Me! wertvoll, auch musikalisch bereichert Transgender Dysphoria Blues das Genre. Hinter dem titelschweren Osama Bin Laden as the Crucified Christ verbirgt sich ein lautes und unzähmbares Biest, mitt Black Me Out und Drinking With the Jocks kotzt Grace sich so richtig aus.

Platz 2

platz02Interpret: alt-J
Titel:
This Is All Yours
VÖ:
19. September
Label:
Infectious

Kaum eine Indie-Band hat in den vergangenen Jahren die Musiklandschaft so sehr beeinflusst wie alt-J. Mit This Is All Yours bleibt sich die Band treu. Das Album ist innovativ und experimentell. Sperrige Strophen wie in Every Other Freckle treffen auf scherzhafte Lyrics wie in Left Hand Free. Auf Hunger of the Pine findet sich sogar ein Miley Cyrus-Sample, wodurch diese überraschenderweise gut klingt. Höhepunkt ist das orchestrale Nara, das mit seinem Songtext („Love is the warmest colour / unpin your butterflies, Russia“) an ein Leben frei von sexueller Diskriminierung appelliert.

Platz 1

platz01Interpret: La Roux
Titel:
Trouble in Paradise
VÖ:
07. Juli
Label:
Universal

Mein Lieblingsalbum für den Sommer 2014 ist zugleich mein Album des Jahres. Trouble in Paradise klingt so ganz anders als das synthetische Debüt von La Roux. Tropical Chancer und Sexotheque gehören in die Discos dieser Welt, nur selten wird das Summer-Feeling unterbrochen. Beispielweise, wenn eine Ballade wie Let Me Down Gently an der Reihe ist, die sich in einem Gemisch aus Synthies und Saxofon entlädt.

Das waren meine Musik-Highlights des Jahres. Was habt ihr 2014 gehört?

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