Prüfungsangst: Das riesengroße Loch in meinem Kopf

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Prüfungsangst: Viele Studenten*innen haben so große Panik vor der Prüfung, dass sie nicht in der Lage sind sich zu konzentrieren.

So richtig schlimm wurde es mit dem Beginn der Uni. Vorher gab es vielleicht ein bisschen Bauchweh und ein paar schlaflose Nächte vor den Abiturklausuren. Aber diese Panikattacken und dieses Gefühl, ständig unter Druck zu stehen, dass erlebte Laura erst bei  den Prüfungen an der Uni. „Bei meiner ersten Klausur hatte ich einen totalen Blackout“, sagt die Biologiestudentin heute. „Ich hatte schon früh angefangen zu lernen und war beim Abfragen sogar besser als meine Kommilitonen. Aber als ich in der Klausur saß, war in meinem Kopf plötzlich nichts mehr als ein riesengroßes Loch.“

Wer wie Laura unter Prüfungsangst leidet, weiß unter welchem Druck die Drittsemesterstudentin während der Prüfungszeit steht. Herzrasen, Schwindel oder einfach nur ein komisches Gefühl im Bauch: Prüfungsangst hat viele Symptome. Dabei sind die Signale, die der Körper sendet, ganz natürlich. Es droht Gefahr –  also reagiert er  mit einer Art Fluchtwarnung. Das kann auch heißen, sich so unter Druck zu setzen, dass man nicht in der Lage ist, überhaupt zu lernen und den Stoff aufzunehmen. „Ich denke oft, dass ich es sowieso nicht schaffen kann, das ganze Pensum zu lernen“, gibt Laura zu.
Teresa Jütten vom Referat für Sozialpolitik des AStAs beobachtet, dass die Zahl derjenigen, die aufgrund von Prüfungsangst, Hilfe suchen, deutlich gestiegen ist. „Seitdem die Universitäten auf Bachelor und Masterstudiengänge umgestellt haben, stehen viele Studenten unter einem erhöhten Leistungsdruck.“ Besonders schlimm sei es, wenn das Ergebnis der Prüfung bestimmt, ob es weiter gehe im Studium. „Seit schon die ersten Prüfungen für das Endergebnis zählen, fühlen sich Studierende einfach unter Druck gesetzt. Auch Seminare werden dann nur entweder im Sommer oder Wintersemester angeboten, dass erhöht zusätzlich den Druck“, erklärt Teresa.
Laura gibt ihre Ängste vor Anderen nicht gern zu. Es gehöre in ihren Kreisen schon zum gutem Ton  zu behaupten, möglichst wenig für die Klausuren zu lernen. „Ich habe für mich schon ein paar Strategien entwickelt, wie ich am Besten mit der Angst umgehen kann“, sagt sie. Ihre drei wichtigsten Tipps gegen die Prüfungsangst hat Laura für uns aufgelistet:

  1. Rechtzeitig anfangen zu lernen: Manche Menschen können erst unter Zeitdruck so richtig produktiv sein. Für mich bedeutet dieser Zeitdruck allerdings zusätzlicher Stress. Deswegen versuche ich so früh wie möglich anzufangen. Den letzten Tag vor der Prüfung lerne ich dann gar nicht mehr und belohne mich, während die anderen meisten nochmal richtig Last-Minute-Pauken.
  2. Das Ziel vor Augen haben: Ich stelle mir immer wieder vor wie ich mich fühle, wenn ich die Prüfung geschafft habe. Zudem spreche ich mir selbst Mut zu, indem ich mir sage, dass ich eine gute Chance habe die Prüfung zu schaffen.
  3. Prüfungsangst nicht zu ernst nehmen: Ich rede mit Menschen meines Vertrauens darüber, dass ich Angst habe und erklären Ihnen woran es bei dieser bestimmten Klausur liegt. Meistens wird mir klar, dass diese Angst völlig übertrieben ist.

Trotz ihrer Tipps weiß Laura, dass sie ihre Prüfungsangst nur langfristig bekämpfen kann. Ihre erste Anlaufstelle wird der vom AStA veranstalte Vortrag zum Thema Prüfungsangst am Mittwoch, den 28.01, um 20.00 Uhr im Cap 3, Hörsaal 3 sein. Hier wird Dipl.- Psychologe Laurin Schaefgen von der psychosozialen Beratung des Studentenwerks Frage zu dem Thema beantworten. Hierzu sind alle, die sich bei dem Thema angesprochen eingeladen.

 

5 Gedanken zu „Prüfungsangst: Das riesengroße Loch in meinem Kopf

  1. Isabel

    Das richtige Datum ist 28. Januar 2015…

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  2. Beate

    Zur Prüfungsvorbereitung ist Hypnose sehr hilfreich, Lernblockaden können mit Hilfe von Hypnose aufgelöst werden und die „Aufschieberitis“ kann durch Hypnose ins Gegenteil verändert werden. Alles ohne Nebenwirkungen, ohne medikamentöse Unterstützung. In der Medizin wird Hypnose schon lange angewendet, warum also die gute Wirkung nicht auch im Alltag einsetzen?

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    1. Magda

      Kann ich bestätigen!
      Hatte auch jahrelang Prüfungsangst und habe dann durch Hypnose erfahren, dass meine Angst in Prüfungssituationen auf ein Erlebnis in der Grundschule (Referat halten) zurückzuführen ist.
      Gedanklich haben wir dieses Erlebnis dann so lange durchgespielt, bis aus Angst schließlich Mut wurde – seitdem keine Prüfungsangst mehr 🙂
      Nur noch gesunder Prüfungsstress, der ja bis zu einem gewissen Level eher leistungsfördernd ist.

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  3. Dennis

    Keine Ahnung, warum euer Beitrag trotz dass er schon 2 1/2 Jahre online ist, heute in meinem Feed aufgetaucht ist. Wahrscheinlich, weil ich mich mit dem Thema Prüfungsangst recht intensiv befasse. Anyway – ich dachte, ich lasse trotzdem einen kurzen Kommentar hier, denn ich wollte mich einerseits für den Artikel bedanken und andererseits anmerken, dass das Thema keineswegs von seiner Aktualität eingebüßt hat, sondern in der Leistungsgesellschaft – im Gegenteil – zunehmend von Tag zu Tag mehr Relevanz einnimmt.

    Was ich persönlich sehr kritisch sehe, ist die Tatsache, dass bereits ein regelrechter Markt entstanden ist, wie man – meinem persönlichen Empfinden nach – die armen Menschen, die sehr unter Prüfungsangst leiden, abzockt. Da werden rezeptfreie „Medikamente“ verkauft, die angeblich Linderung schaffen sollen, bestenfalls jedoch Placebos ohne nennenswerte Nebenwirkungen sind. Ganze Webseiten haben sich mit ihrer Suchmaschinenoptimierung darauf konzentriert, Menschen über Google und Co abzufangen, denen dann so richtiger hanebüchener Blödsinn als Allheilmittel verkauft wird.

    Nicht falsch verstehen: Bei den ganz extremen Fällen kann der Gang zum Arzt und/oder Psychologen / Psychiater unumgänglich sein. Bei der breiten Masse hilft es aber einfach, ein Umdenken zu forcieren. Das funktioniert so:

    Wenn ich Prüfungsangst habe, dann habe ich ja keine Angst vor der Prüfung, sondern davor, was passiert, wenn ich darin versage. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass ich nur vor dem Versagen Angst haben kann, weil es mir wichtig ist, die Prüfung zu bestehen. Kurz gesagt merke ich bei aufkommender Prüfungsangst: „Aha, diese Prüfung ist mir wichtig“ – und das ist in meinen Augen etwas Positives. Wäre es einem egal, ob man besteht oder krachend scheitert, wäre es ja so richtig bitter.

    Nebenbei: Nervosität fördert erwiesenermaßen das Nachdenken, steigert die Konzentrationsfähigkeit und versetzt den Körper in einen insgesamt sehr wachen und aufmerksamen Zustand -> Alles Eigenschaften, die in einer Prüfung absolut von Vorteil sind.

    Zusammengefasst: Diese Art des Umdenkens finde ich persönlich viel stärker und positiver, als mir die Angst anderweitig nehmen zu lassen, wie beispielsweise hier unter Tipp 3 zumindest angedeutet.

    Will es aber nicht zu ausführlich machen. Wie gesagt, vielen Dank für die Impulse in diesem Beitrag, und wer meine Gedanken nicht komplett blöd fand, der kann es ja in seiner Gesamtheit kurz in meinem Blog nachlesen und mir einen Kommentar hinterlassen. Würde mich jedenfalls freuen: https://ausbilderschein24.de/ausbildereignungspruefung-pruefungsangst/

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