
Julia Plath und Niklas Paulsen tauschen sich gerne im Impuls mit anderen aus und lassen sich inspirieren. Foto: Kerstin Tietgen
Statt Pizza und Croque stehen in der ehemaligen Bresterie in der Mensa 2 seit Mai 2014 Herzensprojekte auf der Speisekarte. Der Impuls Coworking Space bietet Studierenden einen Platz zum kreativen Austausch auf dem Campus. Projekte wie die Zeitschrift Schnipsel, Foodsharing oder die Law Klinik nehmen dieses Angebot bereits wahr.
Die Idee, einen Treffpunkt neben Bibliothek und Cafeteria zu schaffen, stammt von den Studierenden Claudia Wolff, Christoph Karius, Nina Löwe und Hendrik Näthke. Mit dem Projekt Café Impuls, einer Verbindung von Ideenschmiede und selbstgeführtem Studentencafé, wurden sie im YooWeeDoo Wettbewerb ausgezeichnet. Das Prinzip des Coworking kam später hinzu. Inzwischen ist der Kreativraum in der Mensa 2 zu einem einladenden Ort für Veranstaltungen, Workshops und Projektarbeit geworden.
„Die Grenzen zwischen Stillarbeit und Coworking sind oft fließend“, so Niklas Paulsen, ehrenamtlicher Helfer im Impuls. Ob man in den Räumen diskutiert, liest oder Vorträge hält, ist jedem Nutzer selbst überlassen. Angemeldete Projekte erhalten Zugang zu einem interaktiven Kalender. Dort tragen sie sich ein und übernehmen gleichzeitig für diesen Zeitraum die Verantwortung für den Impuls. Während eine Projektgruppe im Raum ist, können sich andere Gruppen und Einzelpersonen dazugesellen. Neben der freien Nutzung bieten das Zentrum für Schlüsselqualifikationen (ZfS) und Open Campus auch spezielle Workshops im Raum an.
„Der Impuls ist ein Ort zum Runterkommen neben Arbeit oder Studium“, findet Julia Plath, die ebenfalls für die Organisation zuständig ist. Sie hat dort an einem Inklusionsprojekt für Museen gearbeitet und lässt sich hier gerne inspirieren.
Generell sei jeder im Coworking Space willkommen, der ein Projekt umsetzen will – vom Start up Unternehmen bis zum gemeinnützigen Projekt. Paulsen, der bereits seinen Masterabschluss in Informatik gemacht hat, glaubt vor allem, dass wirtschaftliche und soziale Projekte voneinander profitieren können. Unternehmen, die im engen Austausch zu sozialen Organisationen gegründet würden, bekämen durch diesen Einfluss ebenfalls eine soziale Komponente. Auf der anderen Seite können soziale Projekte gleichzeitig vom wirtschaftlichen Know How der angehenden Unternehmer profitieren.
Neben gemütlichen Sitzsäcken, Arbeitstischen und Stühlen stellt der Impuls weitere Arbeitsmaterialien. Beamer, Monitore und Leinwände für Präsentationen oder Filmabende können organisiert werden. Durch die Unterstützung von Studentenwerk, Open Campus und PerLe ist die Raum- und Materialnutzung kostenlos.
Der Fantasie und Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Das gilt nicht nur für Projektideen, sondern auch für die Gestaltung des Impuls. Jeder Nutzer darf den Raum mitgestalten: mit Regalen, Stühlen, Lampen oder auf eine andere künstlerische Art. Diese Freiheit im doch oft bürokratischen Universitätsalltag hat auch Niklas Paulsen überzeugt. Die Tribüne in der Mitte des Raumes hat er mit einem Freund selbst gebaut. Drei Tage lang sägten und hämmerten die Studenten daran. Jetzt ist sie der Mittelpunkt des Impuls und Bühne für Lesungen und Poetry Slams.
Wer den Impuls ganz unverbindlich besuchen möchte, kann das unter anderem am 6. Februar ab 19 Uhr bei einem offenen Barabend und der Release Party des neuen Schnipselheftes tun. Projektgruppen können sich per Mail (impuls@posteo.de) oder Facebook anmelden und die Öffnungszeiten dem Kalender entnehmen.