
Ausdrucksstarkes Niemals-Paar: Tatjana (Agnieszka Hauzer) und Eugen Onegin (Tomohiro Takada). Foto Struck
Seit einiger Zeit bietet das Theater Kiel einen Newsletter für Studenten, der über die sogenannte Last Minute-Ticket-Aktion informiert. Regelmäßig wird verkündet, zu welchen Aufführungen es noch Restkarten gibt, die an der Abendkasse für wenig Geld erstanden werden können. Nun habe ich dieses Angebot wahrgenommen und wollte mir die Oper „Eugen Onegin“ von Pjotr Iljitsch Tschaikowski ansehen. Ob sich die Rabatt-Aktion lohnt, erfahrt Ihr hier.
Als ich am Montag die Mail mit den Angeboten der Last-Minute-Aktion bekam, war mir klar: Diese Woche geh‘ ich ins Theater! Unter anderem fanden sich Aufführungen von Giacomo Puccinis „Madame Butterfly“ und Peter Handkes „Immer noch Sturm“ auf der Rabatt-Liste. Alle Tickets für Veranstaltungen im Schauspielhaus gibt es für zehn Euro sowie im Opernhaus für zwölf Euro. Ich entschied mich für Eugen Onegin, da ich mal wieder in die Oper wollte. Jetzt brauchte ich nur noch spontane Begleiter, die ich von meinem Plan begeistern konnte – eine kleine Rundfrage in meinem Slavistik-Kurs genügte, und schon war ich für den Mittwochabend verabredet.
„Zwei Last-Minute-Karten für Eugen Onegin, bitte!“ – „Gern, wo wollen Sie denn sitzen?“ Das Glockensignal, das den Beginn der Aufführung signalisiert, ertönt bereits. Schnell bezahlen wir unsere Karten, laufen zur Garderobe und suchen schließlich unsere Plätze, bevor der erste Akt beginnt. Wir staunen nicht schlecht, als wir Platz nehmen, denn wir sitzen direkt in der ersten Reihe im Parkett und haben einen guten Blick auf den Orchestergraben. Unsere Karten kosten normalerweise über 40 Euro, wir haben also jeweils 30 Euro beim Ticketkauf gespart. Kostentechnisch hat uns das Last-Minute-Angebot schon mal überzeugt!
Auch die Aufführung konnte uns begeistern. Das Bühnenbild arbeitete zu Beginn der Akte mit Projektionen auf transparenten Vorhängen, wodurch ein dreidimensionaler Effekt auf der Bühne entstand. Die Kostüme glänzten mit Liebe zum Detail, und auch über die schauspielerische und gesangliche Darbietung kann nicht gemeckert werden.
So können wir das Opernhaus verlassen und feststellen: Dieser Abend hat sich gelohnt! Zugegeben, nur wer spontan ist, kann mit dieser Aktion auf den letzten Drücker ins Theater. Auch gibt es keine Garantie, zusammenliegende Sitzplätze beim Restangebot der Tickets zu bekommen. Wer sich aber nicht gleich die Premiere aussucht, hat gute Chancen auf ein tolles und kostengünstiges Theater-Erlebnis.
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