UniohneGeld: „Das war’s noch nicht!“

Steffen Regis (links) und André Groß (rechts) sind die organisatorischen Köpfe bei "UniohneGeld".

Steffen Regis (links) und André Groß (rechts) sind die organisatorischen Köpfe bei „UniohneGeld“.

Am 11.12.2014 strömten ca. 2500 Studierende vom Audimax zum Kieler Landtag. Zwei Monate sind nun vergangen. Doch wie geht es nach der Demonstration weiter? Ich habe mich mit Steffen Regis und André Groß getroffen. Eine Zwischenbilanz.

„UniohneGeld“? Das ist die Bezeichnung für eine Organisation, die jeder mittlerweile auf dem Campus schon einmal gehört haben sollte. Denn mit einer Großdemonstration im vergangenen Dezember sorgten ihre Mitglieder aus Allgemeinem Studierendenausschuss (AStA), Fachschaften und Studierenden aller Studienfächer für großes Aufsehen. „Gedacht war nicht nur der AStA, von den Leuten  selber sollte es kommen“, berichtet Steffen Regis als Initiator dieser Bewegung.

Bislang konnte UniohneGeld keine Früchte ernten, geben beide zu. Regis sei dies anfangs bewusst gewesen, da es mit einer Haushaltsentscheidung nicht getan wäre. Dennoch sei es wichtig gewesen, „ein Gefühl zu erzeugen“. Dass es nicht nur die Studierenden angehe, sondern auch Professoren und Dozenten. Prof. Christian Martin habe dies durch seine Vorlesung auf dem Kieler Weihnachtsmarkt deutlich gemacht. Auf Vorschlag der Organisation hatte er nämlich damals das Zepter selber in die Hand genommen und die Veranstaltung initiiert. 250 Personen lauschten auf mitgebrachten Klappstühlen der Protestvorlesung. Zudem verlaufe die Zusammenarbeit mit der Universität selbst äußerst glücklich. „Universitätspräsident Prof. Kipp hat sich sehr überschwänglich bei uns bedankt“, betont André Groß. Die Dozenten hätten schon Interesse daran, Lehrveranstaltungen individueller zu gestalten, aber es gehe einfach nicht. „Forschen in der Freizeit“ sei eine neue Phrase, die sich hier herausbilde. Forscher seien durch viele Lehrveranstaltungen vollständig ausgelastet. Hochschulpolitisches Problem bleibe, dass der Haushalt beschlossen ist und es auch keine langfristigen Zusagen gibt. Im März finden wieder weitere Haushaltsgespräche der Landesregierung Schleswig-Holstein statt. Beide sind sich einig: „Das wars noch nicht!“

Aktionen wollen mir Regis und Groß noch nicht direkt verraten. Sie setzen auf die Funktion des Überraschungseffekts. „Je unerwarteter, desto mehr Herausforderung für die Landesregierung“, sagt Regis. Hier gebe es in der näheren Zukunft öffentliche Veranstaltungen, auf denen „gute Worte, aber keine Taten“ verkündet werden. Dort möchte die Organisation ihre Wünsche vertreten. In Hinblick auf den doppelten Abiturjahrgang 2016 habe die Landesregierung noch gar kein Konzept. Regis stellt sich konkrete Fragen: „Wird hier absolut ein Thema totgeschwiegen, gibt es kein Konzept, ist man hier überfordert oder versteht die Landesregierung das nicht?“ Laut ihm hielten es Politiker auf jeden Fall keine drei Tage in den Gebäuden der Universität aus.

Im Gedächtnis bleiben, das ist die Devise für die nächsten Monate bei UniohneGeld. „Nadelstich“ sei hier das metaphorische Stichwort. André Groß: „Studis hinweisen: Gebt euch nicht zufrieden. Überall funktioniert es, aber hier nicht.“ Weiterhin würden Regis und Groß versuchen, Druck auf die Landesregierung aufzubauen und die Augen der Studierenden für Probleme zu öffnen. „Schönwetterreden werden durch Gewitterreden gebrochen!“, das ist die Wettervorhersage der beiden für die nächsten Monate. Inwiefern die Prognose eintreffen wird, bleibt interessant.

Wer sich über Praxisbeispiele Studierender zu Unterfinanzierungsproblemen oder Aktuellem rund um UniohneGeld informieren möchte, kann unter folgendem Link stöbern: http://www.uniohnegeld.de/

 

 

 

 

 

 

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