Aber schwul oder lesbisch sein – an der Christian Albrechts Universität – ist das absolut kein Thema, oder? Dazu tragen auch die Queeren-Themenwochen bei, die am Sonntag, dem Tag gegen Homophobie, mit der ersten Aktion starten.
Während in Österreich die üblichen Ampelmännchen durch homo- und heterosexuelle Pärchen ersetzt wurden, um die Toleranz zu fördern, verbietet der Iran „homosexuelle“ Frisuren. „Besorgte Eltern“ demonstrierten im Oktober zum ersten Mal gegen eine angebliche „Frühsexualisierung“ in der Schule. Intoleranz gegen Homosexualität sorgt auf der anderen Seite für Entsetzen. In der Kleinstadt Bad Segeberg gab es großen Widerstand dagegen, vor dem Rathaus am Sonntag die Regenbogenfahne zu hissen. So etwas gehöre nicht vor ein öffentliches Gebäude, hieß es. Sie darf dort nun doch hängen.
Was den Umgang mit Homosexualität betrifft, erleben wir immer noch eine riesige Diskrepanz auf der Welt. In Deutschland und vielen anderen Ländern können Schwule und Lesben offen und unbehelligt leben, wobei hier noch zu unterscheiden ist, ob sie auf dem Lande oder in einer Großstadt wie Hamburg wohnen. Doch der Weg zu mehr Respekt war lang.
Aber schwul oder lesbisch sein – an der Christian Albrechts Universität – ist das absolut kein Thema, oder?
„Zum Glück“, sagt Janine, habe sie noch keine negativen Erfahrung wegen ihrer Sexualität an der Universität machen müssen. Vielleicht hatte Janine bis jetzt nur Glück, sich nicht gegen Diskriminierungen an der Uni wehren zu müssen. Vielleicht liegt die Offenheit, die ihr entgegen kommt aber auch an der großartigen Aufklärungsarbeit, die die Queere-Hochschulgruppe und der AStA gemeinsam an der Universität leisten.
Janine ist gemeinsam mit ihrem Kollegen Guillem als AStA- Beauftragte ein Teil dieser Bewegung. Seit mittlerweile zwei Jahren bringt die queere Hochschulgruppe in Kooperationen mit dem AStA „queeres Leben“ an die Uni. Aber was bedeutet das eigentlich: queer?
Die Bedeutung von queer könnte vielfältiger nicht sein. So kann es einerseits als ein Art Sammelbegriff für alle sexuelle und geschlechtliche Minderheiten verwendet werden. Anderseits kann das Wort Strukturen aufbrechen und Schubladendenken verhindern, ob jemand nun schwul, lesbisch oder transgender ist. „Unser Engagement an der Universität ist wichtig. Es kann ein niedrigschwelliger Anlaufpunkt sein und unsere Aktionen schaffen erste Berühungspunkte mit dem Thema“, erklärt Janine.
Die Queeren-Themenwochen startet am Sonntag dem Tag gegen Homophobie mit der ersten Aktion. Im Seckseckbau können sich am Sonntag ab 11 Uhr Interessierte in Dragqueens* und -Kings* verwandeln. Dies ist nur eine von vielen weiteren tollen Aktionen, die in den kommenden Wochen an der Uni geplant sind.
Mehr Informationen zum Programm findet ihr unter http://www.queer-hsg.uni-kiel.de/index.php?site=QueereThemenwochen.