Exkursion nach Odense: Thinking outside the Box

Besuch der Factory of Imagination in Odense, Dänemark

Dänemark statt Hörsaal: Am Montag um 6:30 Uhr stand unser Großraumtaxi an den Kaisertreppen am Hauptbahnhof bereit. Ein paar Kommilitonen, eine Dozentin und ich fahren nach Odense und besuchen die Factory of Imagination. Ich freue mich riesig auf den Tag voller Vorträge, Präsentationen und Workshops, auf die Stadt und Leute und bin gespannt auf die interessanten Referenten.

Was ist die Factory of Imagination?

Die Factory of Imagination ist ein Projekt der Lillebaelt Academy in Odense und richtet sich an alle innovativen, kreativen, frischen, jungen Denker, an Designer, Erfinder, Neugierige und die, die sich nicht in Schubladen stecken lassen. Hier kommen sowohl internationale Studenten zusammen als auch Experten aus der ganzen Welt.

Absolut nicht meine Uhrzeit!

Im Bus habe ich Mühe, die Augen aufzuhalten, aber ich bin nicht alleine am Gähnen – nach einer ruhigen Tour und knapp drei Stunden Fahrt wache ich in Odense auf. Wir befinden uns in einem stillgelegten Industriegebiet mit lauter alten Hallen und Anlagen.

Eingang der Factory of Imagination (Foto: Stefan Soltau)

Eingang der Factory of Imagination (Foto: Stefan Soltau)

Die Factory of Imagination ist im wahrsten Sinne des Wortes eine Fabrik: Alle mitwirkenden Helfer tragen weiße Kittel und orange Bauhelme, die Lagerhalle ist mit Kisten, Paletten und Warnschildern dekoriert und durch die Lautsprecher dröhnen Ansagen.

 

 

 

Warnschilder in der Fabrikhalle (Foto: Stefan Soltau)

Warnschilder in der Fabrikhalle (Foto: Stefan Soltau)

Hinweisschilder in der Fabrikhalle (Foto: Marie Kapust)

Hinweisschilder in der Fabrikhalle (Foto: Marie Kapust)

Paletten und Kartons sorgten für Fabrikatmosphäre (Foto: Marie Kapust)

Paletten und Kartons sorgten für Fabrikatmosphäre (Foto: Marie Kapust)

 

 

 

 

 

 

Kaum angekommen startet auch schon die Veranstaltung. „Thinking outside the Box“ ist hier das Motto und es wird dazu aufgerufen, seine unmöglichsten Projekte zu verwirklichen, seine Vorstellungskraft zu nutzen und nie das Ziel aus den Augen verlieren, wie unmöglich es auch zu erreichen scheint.

Nach einer motivierenden Einführungsrede folgt auch schon der erste Referent. Dr. Josh Bongard von der University of Vermont hält einen Vortrag über sein Projekt: Evolutionary Robotics. Es geht darum, Roboter zu befähigen, selber nachzudenken, Lösungen für Probleme zu finden und zu lernen. Die Präsentation beeindruckt mich sehr, aber aufgrund meiner nicht vorhandenen, technischen Affinität verstehe ich leider nicht alles.

Einfach smart

Mich reißt ein anderer Vortrag mit: Der Google Interface Designer Morton Just aus Dänemark referiert über die Entwicklung und Zukunft von Google Maps, Smartphones und Smartwatches. Diese Beispielhafte Entwicklungsdarstellung hat mich sehr inspiriert und ich bin gespannt, wie sich dieser Google Zusatz entwickelt.

Den nächsten Vortrag hielten zwei Luftfahrtspezialisten aus Toronto, die es geschafft haben einen selbst entwickelten Hubschrauber und ein flügelschlagendes Flugobjekt mit Muskelkraft eines einzelnen Menschen zu betreiben. Bewundernswert denke ich mir, habe ich doch solche Höhenangst und von den physikalischen Berechnungen verstehe ich auch nicht die Bohne.

Darauf folgte ein Referent der NASA, der dort als Visual Strategist arbeitet und erläutert, wie komplexe, nahezu unvorstellbare Vorgänge im Weltall visualisiert werden und wie jeder bei der NASA arbeiten kann, auch wenn der Schulabschluss nicht der beste ist – was ich ihm jedoch nicht ohne Weiteres glauben kann.

Abfahrt! Um 15 Uhr treten wir dann wieder den Heimweg an. Mir raucht der Kopf! An Ideen festhalten? Das unmögliche möglich machen und über den Tellerrand blicken? Mit diesen wirren Gedanken und viel zu viel Kuchen im Magen schlafe ich dem Motorgeräusch des Busses lauschend wieder ein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.