Mittelhochdeutsch ist Pflicht im Lehramtsstudium Deutsch – für viele eine leidige Angelegenheit. „Alte Sprache neu erleben“, damit wirbt die Lernsoftware limit und will diesen Teil des Studiums zukünftig einfacher machen.
Die Inhalte der Software basieren auf Lehrveranstaltungen an der Ruhr-Universität Bochum. Der „Grundkurs Mediävistik“ von Frau Lindemann stand Pate. Dort versuchte man sich an einer Digitalisierung auf Probe, und nach positiver Resonanz wandte man sich an eLK.Medien in Kiel. Die Zusammenarbeit zwischen dem e-Learning-Zentrum der CAU und der Uni Bochum begann 2013. Markus Alber, Produktionsmanager bei eLK.Medien, arbeitet schwerpunktmäßig im Bereich e-Learning. Sein Team besteht seit 2009 und unterstützt Lehrende an der CAU mit Hardware, Software und vor allem Know-how.
Für die Realisierung des Projektes limit wurden HiWis geschult. Diese arbeiteten, nach Abschluss der Planung und Vorbereitung, ein Jahr an der Umsetzung.
Ziel ist es, „ungeliebte“ Inhalte möglichst optimal zu vermitteln. Vorstellen kann man sich limit wie eine Software zum Absolvieren der theoretischen Fahrprüfung. Das Programm besteht aus ca. 280 Masken. Diese zeigen originale Handschriften sowie Reinschrift und bieten die Option, sich den Text vorlesen zu lassen. Zielgruppe sind hauptsächlich Lehramtsstudenten in Kiel und Bochum, jedoch ist der Zugriff weltweit möglich, für jeden. Wer limit ausprobieren will, kann das hier.
Die Resonanz von Lehrenden und Studenten ist durchweg positiv. Frau Lindemann, von der Ruhr-Universität, ist sehr begeistert und interessiert an einer Umsetzung als Webversion, bisher muss man sich limit herunterladen. Am e-Learning-Tag der CAU wurde über die Zufriedenheit der Studenten mit dem Programm berichtet. Ein zusätzlicher Ritterschlag war die Auszeichnung des Projektes mit der Hochschulperle Digital. Diese Auszeichnung wird extern und unabhängig für innovative Projekte im digitalen Bereich vergeben. Die Ehre kam unerwartet und erfreute Markus Alber und sein Team besonders.
Für die Zukunft stehen einige Aufgaben an. Neben der bereits erwähnten Webversion könnte sich Markus Alber auch vorstellen, ein ähnliches Programm für andere Sprachen zu entwickeln. Die gesammelten Erfahrungen würden es möglich machen, ein solches Projekt wesentlich schneller zu vollenden. Denkbar wäre z.B. eine Lernsoftware für Altisländisch. Voraussetzung ist aber die Initiative der jeweiligen Abteilungen. Markus Alber kann selbst entscheiden, was realisiert werden kann, die Kapazitäten müssen aber berücksichtigt werden, und man sollte einander entgegenkommen. So übernahm die Germanistik in Kiel einen der HiWi-Verträge der am Projekt beteiligten Hilfskräfte.
Neben der Arbeit innovativer Lernsoftware und der Unterstützung für Lehrende und Lernende steht die ständige Arbeit an OLAT im Zentrum der Aufmerksamkeit für eLK.Medien. Auf der zentralen Lernplattform der CAU sind täglich 1000 Personen unterwegs. Um die Präsenzlehre zu ergänzen und das Selbstlernen zu fördern, sind stetig Überlegungen zu Lerntheorien nötig. Diese spielen implizit immer eine große Rolle, ob bei limit oder OLAT. Eine Plattform ohne Nutzer gibt es nicht. Und für die Nutzer nimmt man sich im e-Learning-Zentrum Zeit – ob für Anrufer oder in künftigen Projekten. Stetiges Feedback kann so die Qualität von Lehren und Lernen an der CAU fördern und wegweisende Projekte auch zukünftig ermöglichen.