Neuer Beauftragtenbereich des AStA’s: Geflüchtete auf dem Campus

Seit Anfang Juli ist der neue Beauftragtenbereich des AStAs „Geflüchtete auf dem Campus“ aktiv. Gemeinsam engagieren sich Ruben Reid und Nele Krille im Namen des Allgemeinen Studierendenausschusses für den großen Aufgabenbereich Flüchtlinge. Im Interview äußert sich Nele zu den Aufgaben rund um das Thema Geflüchtete und den hohen Koordinationsbedarf.

Elena: Wie kam es überhaupt zur Gründung des Aufgabenbereichs?

Nele: Die Referentinnen vom Referat der Hochschulpolitik haben sich im letzten Semester sehr viel mit dem Thema Geflüchtete und der Erstaufnahmestelle auf dem Campus auseinandersetzen müssen. Sie sind fast nicht mehr zu ihrer eigentlichen Arbeit gekommen. Es stellte sich heraus, dass das Thema ziemlich viel Zeit beansprucht. Viel mehr als vorher. Dazu kamen noch viele Anfragen an den AStA von Außen, sich zur Flüchtlingssituation zu positionieren. Deshalb hat der Vorstand mit dem Hochschulpolitischen Referat entschieden,  dass ein eigenes Referat zum diesem Thema notwendig ist.

Elena: Und was sind Eure ersten Aufgaben und Herausforderungen gewesen?

Nele: Zu Beginn unserer Aufgabe mussten wir zuallererst herausfinden, wie wir das kommende Jahr bestmöglich nutzen. Es war uns wichtig, dass wir uns nicht Hals über Kopf in die gesamte Flüchtlingsarbeit stürzen und sagen: Wir machen überall mit. Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, wird schnell klar, es passiert jeden Tag etwas. Du kannst dich jeden Tag engagieren, vernetzen oder informieren. Uns ist aber bewusst geworden, dass wir diese Masse zu zweit nicht leisten können.

Elena: Für welche Art von Eurer Arbeit habt Ihr Euch dann entschieden?

Nele: Wir haben uns dann unsere Ressourcen bewusst gemacht. Wir haben als AStA einen guten Draht zum Uni-Präsidium und zur Stadt und werden als AStA unserer Meinung nach gut gehört. Uns stehen als AStA auch finanzielle Mittel zur Verfügung. Damit können wir dann beispielsweise Weiterbildungsangebote und externe Referenten an die Uni holen.

Elena: Also engagiert Ihr Euch mehr organisatorisch?

Nele: Hauptsächlich ja. Wir wollen auch Studierende für das Thema sensibilisieren. Wir wollen den Informationsfluss aufrechterhalten und vor allem Infos an die Studierenden weiterleiten. Außerdem wollen wir für die verschiedenen Initiativen an der Uni ein Vernetzungs- und Weiterbildungsangebot schaffen.

Elena: Und wie funktioniert das bis jetzt?

Nele: Bis jetzt haben wir uns vor allem mit verschiedenen Vertretern des Flüchtlingsrats und des ZBB’s getroffen. Nächste Woche planen wir dann ein Treffen mit allen Initiativen, die sich für Flüchtlinge auf dem Campus engagieren. Dort wollen wir herausfinden was diese für Wünsche haben. Außerdem sind wir dabei, eine Infobroschüre zu erstellen.

Elena: Kommen viele Studenten und haben Fragen an Euch?

Nele: Viele Studierende haben uns Mails geschickt und wollten beispielsweise Deutschunterricht geben und Flüchtlingen helfen. Wir haben die dann an professionelle Träger weitergeleitet. Ruben und ich sind der Meinung, dass es sinnvoll ist, dass diejenigen, die beispielsweise unterrichten wollen, zuerst in einem Vorbereitungskurs ausgebildet werden.

Elena: Wird hier noch nach Unterstützung gesucht?

Nele: Viele Ehrenamtsnetzwerke haben zurzeit lange Wartelisten, da natürlich auch die wenigen Festangestellten Zeit brauchen, die neuen Ehrenamtlichen einzuarbeiten. Ich denke, dass vor allem das Flüchtlings-Buddy-Tandem-Programm an der Uni noch weiter wichtig sein wird.

Elena: Dort treffen sich beispielsweise Kieler Studierende mit Geflüchteten auf dem Campus, oder?

Nele: Ja, genau. Das richtet sich auch an Flüchtlinge, die dann an der Uni studieren werden. Da ist ein Buddy aus dem gleichen Fachbereich schon echt super hilfreich.

Elena: Setzt ihr Euch auch dafür ein, dass Flüchtlinge schnellstmöglich anfangen können zu studieren?

Nele: Ja, machen wir. Leider sind unsere Möglichkeiten dabei total begrenzt. Wir versuchen immer auf dem neuesten Stand zu sein, wenn es Neuigkeiten von der Universität oder der Stadt gibt. Aber wir machen unseren Standpunkt definitiv klar, dass Geflüchtete das Recht auf einen Hochschulzugang haben.

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