
Zahlreiche Gäste vor der alternativen Glühweinbude von Viva con Agua Kiel. Rechts: Igor O.
Am vergangenen Sonntag (13.12.) traf ich mich mit dem Biologie-Studenten Igor O. auf dem Alternativen Wintermarkt in der Hansa48 Kiel. Zuvor durfte ich bei einem Vorbereitungstreffen der Organisatoren von Viva con Agua Kiel vor Ort sein, um einmal in eine andere, vorweihnachtliche Stimmung zu kommen, mit Erfolg.
Die „Kieler Tropfen“ von Viva con Agua Kiel (VcA) stecken hinter der Organisation des Alternativen Wintermarktes. Für die rund 1000 Besucher am vergangenen Sonntag kümmerten sie sich um die Stände, die kulinarische Vielfalt und das Rahmenprogramm. „Überwiegend Studenten“ kämen vorbei, berichtet Lena Keil. Spenden und Gewinne flössen in weitere Wasserprojekte der Organisation. Hier sei der Unterschied zu merken. Denn es ginge „nicht nur um den Konsum, sondern um das Miteinander“.

Die Organisatoren hinter der Veranstaltung: Viva con Agua Kiel.
„Die Ware Weihnacht ist nicht die wahre Weihnacht“
Einige Wochen nach dem Vorbereitungstreffen verbrachte ich meinen Sonntagnachmittag auf dem Wintermarkt. Das versprochene, breite Angebot beeindruckte mich. Vor dem Gebäude boten VcA ihren veganen Glühweinstand an, Kerzen konnten selbst gebastelt werden und neben veganem Döner erfreuten sich die jüngeren Gäste am Stockbrot über dem brennenden Lagerfeuer. Im Inneren des Gebäudes warteten mehrere Attraktionen und Stände. Eine Bühne für Jamsessions und Musiker sorgte für künstlerische Unterhaltung. Aber auch Geschenke für das anstehende Weihnachtsfest konnten erworben werden. Von Artikeln des Weltladens bis zur nachhaltigen Zahnbürste ohne Plastik gab es genug zum Stöbern. Ferner unterstützten Stände von zum Beispiel Kulturgrenzenlos und FoodSharing Kiel den kritischen Charakter der Veranstaltung. Igor O und ich genossen die familiäre Atmosphäre mit den kreativen Angeboten. „Hier sind Leute, die ähnlich sind wie ich“, meint der Biologie-Student. Der Unterschied zum herkömmlichen Weihnachtsmarkt sei spürbar. Denn den „hirnlosen Konsum“ nehme er hier nicht wahr. Schnell wurden wir uns einig: „Allein die Gerüche sind hier ganz anders“.
Der Besuch hat sich in vollem Umfang gelohnt und ich kann diesen wärmstens empfehlen. Wer noch nicht genug von Viva con Agua bekommen kann, kann sich auf Mitte Januar freuen: Dann findet nämlich die nächste Veranstaltung am 16. Januar im Aufschlag statt. Dozenten der Philosophischen Fakultät der CAU legen ihre Lieblingsplatten auf. Natürlich strömen die Spendeneinnahmen wieder in die Brunnen der Kieler Tropfen.