Wer träumt nicht davon, mit einer eigenen Gründungsidee groß rauszukommen und Geld mit seiner persönlichen Leidenschaft zu verdienen? Die Teilnehmer der Prototypingweek packten vom 2. bis zum 7. März ihre Träume an, und versuchten durch die Entwicklung eines marktreifen Konzepts sie umsetzbar zu machen.
In den Arbeitsräumen der starterkitchen rauchen die Köpfe. In nur einer Woche eine Idee ausarbeiten, ein Gründerteam bilden, den Prototypen sowie einen Finanzierungsplan erstellen – dies ist das Ziel der motivierten Teilnehmer der Prototypingweek 2016. Doch ist das wirklich machbar? Inge Schröder, die Geschäftsführerin des Wissenschaftsparks, rät zu Beginn der Woche: „Einfach anpacken und Ideen umsetzen- auf diese Weise wird man am schnellsten in der Wirtschaft Erfolg haben.“
Dieser Rat wurde von den Teilnehmern sofort angenommen, und so standen bereits nach dem ersten Tag die Teams fest. In den folgenden Tagen wurde überlegt, geplant, alles umgeworfen und wieder von vorne angefangen. Das opencampus- Team stellte aber nicht nur die Räumlichkeiten für die selbstständige Arbeit der Teilnehmer, sondern die Woche wurde von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm begleitet. Kleine Vorträge, die einzelne Bereiche zum Thema Gründung vertiefen sollten, ein gemeinsames Frühstück oder auch eine Runde Yoga zur Entspannung sorgten für die nötige Motivation, wenn man mal nicht weiter wusste. Für lediglich 15 Euro Teilnahmegebühr war dieses Workshop- Programm mehr als großzügig.

Konzentration bei den Workshops (Foto: Alexander Ohrt)
Doch was ist nun am Ende der Woche entstanden? Bei der Abschlusspräsentation im RBZ beeindruckten die Gründer ihr Publikum mit ihren Pitches. Anhand von dreiminütigen Präsentationen stellten die Teams ihre Konzepte vor und wirkten dabei selbstbewusst und überzeugt von ihren Ideen. Die Ideen waren mindestens so vielseitig, wie die Teilnehmer selbst.
Ob Handyparkplatz, in dem die Handys, z.B. im Klassenraum, aufbewahrt werden können, was endlich für mehr Ruhe und Konzentration sorgen soll, eine Foodbox, die anhand von Rezeptvorschlägen einen ganzen Wocheneinkauf für den gestressten Menschen nach Hause liefert, oder eine Migration HUB, die sich zur Aufgabe macht, die Flüchtlinge mit ihrem Know- How in Startup- Unternehmen zu beschäftigen- die Konzepte deckten die verschiedensten gesellschaftlichen Bedürfnisse ab.
Ein besonderes Highlight war die Drohne mit 6 Propellern, die Robotik- Studenten innerhalb einer Woche zusammengebastelt haben. Diese hat zahlreiche Funktionen, da man verschiedene Tools an die Unterseite schrauben kann. Auf diese Weise könnte man ganz leicht Häuserwände von der Drohne streichen lassen und diese danach sogar von oben fotografieren. Ein echter Beweis dafür, dass Ideen schneller umsetzbar sind, als man es manchmal für möglich hält.
Aber nicht nur die Ideen sind zu marktreifen Konzepten geworden, sondern auch die Teilnehmer sind gewachsen. Während sie ihre Pitches vorstellen, sieht man auf einmal nicht mehr nur Studenten vor sich stehen, sondern Gründer, die sich etwas wagen und für ihre Geschäftsideen brennen. Selbstbewusst beantworten sie kritische Fragen und Anmerkungen aus dem Plenum und verteidigen ihr Konzept. Und dies ist wohl auch der größte Gewinn dieser Woche: zu lernen, wie man seine Ideen ernst nimmt, sie anpackt und versucht umzusetzen.

Foto: UWE LEHMANN | PHOTOGRAPHIEMANUFAKTUR