Europa auf dem Campus-Eine Idee fördern

Vom 30.05 bis 03.06.2016 findet die Europa-Woche quer über den Campus der CAU und an anderen Orten in Kiel statt. Zahlreiche Veranstaltungen werden angeboten. Was dort auf euch wartet und wer überhaupt dahinter steckt, erfahrt ihr hier.

Ich traf mich mit Danny Drefahl, Leiter des Vereins Europa macht Schule e.V. am Standort Kiel, und habe mal nachgefragt.

Von links nach rechts: Hilke Niemann, Wencke Siemßen, Lena Taudien, Danny Drefahl, Joanna Czerniawski, Yanina Murashova, Saskia Eisenhardt

Europa macht Schule e.V. in Kiel:  V.l.n.r.: Hilke Niemann, Wencke Siemßen, Lena Taudien, Danny Drefahl, Joanna Czerniawski, Yanina Murashova, Saskia Eisenhardt

Wer steckt hinter der Veranstaltung, wer ist Europa macht Schule e.V.?

Ich persönlich leite den Verein Europa macht Schule e.V. am Standort Kiel seit diesem Jahr. Den Verein gibt es deutschlandweit in mehr als 30 Hochschulstädten. Letztes Jahr bzw. im Projektjahr 2014/15, bin ich dazugekommen. „Europa macht Schule Kiel“ bringt ausländische Studierende, die nach Kiel kommen, um ein ERASMUS-Jahr oder ein Auslandsstudium zu machen, an die Schulen in Kiel oder im Umland, damit sie dort Projekte über ihre Heimatländer machen. Und dadurch, dass der Verein zehnjähriges Jubiläum feiert, kam bei uns die Idee auf, eine Festwoche zu veranstalten. Das ist dann sehr schnell auf Anklang gestoßen, als wir auf unserer Koordinationsveranstaltung im Dezember letzten Jahres unser Vorhaben den Lehrkräften vorgestellt haben. Da sind Frau Heering vom IQSH und ich zusammengekommen. Sie selbst ist am IQSH die Verantwortliche für die Zertifizierung von Lehrkräften für Europakompetenz. Sie zertifiziert nun schon zum fünften Mal Europa-Lehrer. Letzten Endes haben wir dann gemeinsam beschlossen, dass wir dies zum Anlass nehmen, eine Europawoche zu planen.

Gibt es denn noch weitere Partner?

Wir haben das Ganze gemeinsam mit Frau Korn vom Zentrum für Lehrerbildung der CAU organisiert. Unterstützt werden wir darüber hinaus durch die gesamte CAU und ihre unterschiedlichen Abteilungen, durch das IQSH, die Europa-Union, den Verein Europa-Schulen e.V. und viele, viele andere Partner.

Wie kamst du auf die Idee, dich bei Europa macht Schule e.V. zu engagieren, geht das auch noch für andere?

Ich wurde damals durch Facebook auf EmS aufmerksam, weil die damalige Standortleiterin neue Teamkollegen suchte und habe dann irgendwie damit angefangen. Ich hab mich dann auch relativ schnell in die Arbeit gestürzt. Eine tolle Sache, man lernt viele ausländische Studierende kennen und auch viele Lehrkräfte. Also vor allem für Lehramtsstudierende, egal welcher Fachrichtung, ist es eine echte Bereicherung mal bei „Europa macht Schule“ mitgemacht zu haben. Wir suchen eigentlich auch jedes Jahr neue Mitglieder. Wir müssen zwar auch eine Obergrenze setzen, damit die Teamarbeit nicht zu unübersichtlich wird, aber ich weiß beispielsweise schon, dass wir zum Oktober wieder 6-7 neue Leute suchen.

Auf welche Themen können sich die Gäste im Rahmen der Europa-Woche besonders freuen?

Wir haben versucht, ein komplett buntes Programm hinzukriegen, aus allen Bereichen was mit drin zu haben. Das hat wunderbar funktioniert. Wir haben wirklich von Sprachen über Kunst bis hin zu Naturwissenschaften die komplette Bandbreite abgedeckt. Die Sprachkurse sind eine schöne Sache. Besonders für Leute, die vielleicht erst mal nur einen Einblick in eine Sprache wollen, nachempfunden nach dem Modell des Blitzsprachkurses der Kieler Woche. Vor allem ist der Sprachkurs „Kroatisch“ empfehlenswert: Kroatisch ist bei uns ein Kurs an der Uni, der etwas versteckt und nicht allen bekannt ist. Ansonsten wird ein Planspiel von Herrn Kreft von der Europa-Union angeboten. Nicht nur für Lehrämtler, sondern auch für Lehrkräfte und Referendare eine tolle Sache. Er vermittelt, wie man ein Planspiel zum Thema Europa machen kann oder wie man dies auf die UN oder andere Geschichten übertragen kann. Für die Schüler und Schülerinnen eine besonders wichtige Sache, um zu reflektieren. Am Donnerstag haben wir die JEF zu Gast, die Jungen Europäischen Föderalisten. Da muss ich ehrlich sagen, dass es für mich etwas sonderbar ist. Ich bin gespannt, was da kommt, werde auf jeden Fall anwesend sein, weil sie ja die Idee des föderalen Staates Europa darstellen wollen. Das finde ich interessant, weil es genau die Extreme ist, die wir momentan nicht haben. Frau Heering und ich haben natürlich auch unsere Abschlussveranstaltungen in die Europa-Woche miteingebettet.

Welche Zukunft Europas möchtet ihr postulieren, welche Intention steckt hinter der Veranstaltung?

Naja, also aus der Absicht, dass wir unsere Jubiläen feiern wollen, hat sich natürlich schnell die Intention entwickelt, dass wir Europa unterstützen wollen, insbesondere die Europäische Union, welche momentan nicht so stark ist und nicht so zusammenhält, wie sie vielleicht zusammenhalten sollte. Ein besonderes Problem: Es kommen Mitglieder wie Bulgarien hinzu, die einem eher unbekannt sind, die Griechenland-Krise oder aktuelle Türkei-Konflikte. Ich denke schon, dass Europa wieder ein Stück weit mehr zusammenwachsen sollte. Irgendwie hat Europa große kulturelle Errungenschaften, obwohl es ja so klein ist und obwohl es nur einen kleinen Bevölkerungsteil der Welt umfasst. Ich denke, dass es der falsche Weg ist, sich nun zu entzweien und sich gegeneinander zu wenden. Gerade der Rechtsruck in vielen Staaten ist besorgniserregend, wenn man zum Beispiel nach Polen guckt. Die ganze Woche und die Veranstaltung könnte die Idee „Europa“ weiter fördern. Für jeden sollte irgendwas dabei sein, sodass man sagt, dass Europa eigentlich eine tolle Sache ist. Ob ich mich für Chemie interessiere, gerne Sprachen lerne oder vielleicht auch gerne male. Irgendwas ist halt immer dabei und ich denke, so kann man das eigene Interesse an Europa und seinen persönlichen Beitrag wieder einbringen.

Lohnt sich der Besuch?

Der Besuch lohnt sich definitiv. Es gibt ein buntes Spektrum und obwohl wir es zum ersten Mal machen, ist es echt super geworden. Wir haben rund 30 Veranstaltungen aus allen Themenbereichen und da sollte für jeden was dabei sein.

Herr Drefahl, ich danke Ihnen für das Gespräch.

Das gesamte Programm findet ihr unter folgendem Link: http://www.uni-kiel.de/europawoche-kiel/prog-datum.shtml

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