Kiels coolste WG – Willkommen im Wunderland

„We are all mad here“ – so begrüßt mich das Schild an der Haustür.  Einmal klingeln und ich bin drin: Im Reich der fünf Bewohnerinnen, 137 Quadratmeter „Wunderland-WG“ und der Name ist Programm. Inspiriert von der Geschichte von „Alice im Wunderland“ wurde die ganze Wohnung gestaltet. Verschiedene Zitate aus dem Film finden sich an den Wänden wieder und der endlos lange, schmale Flur ist mit Lichterketten und Sternenhimmel geschmückt. An der Tür begrüßen mich gleich drei Bewohnerinnen inklusive Hündin Sheila. Hier kann man sich doch nur wohl fühlen.

Auf ins Abenteuer 5er-WG!

Die Wunderland-WG – Das sind Caro, Kathi, Konny, Melly und Nele, Hündin Sheila und Teacup-Schwein Pixi. Caro und Kathi studieren im Bachelor an der CAU, Konny im Master an der FH. Melly und Nele arbeiten bereits. Pixi hat einen eigenen Instagram-Kanal und Sheila macht sich die meiste Zeit einfach nur ein schönes Leben. Die Altersspanne der Bewohnerinnen reicht von 19 bis 27. Seit Februar 2018 leben die fünf Mädels im Kieler Stadtteil Schreventeich. Die WG-Konstellation aus Melly, Nele und Sheila bestand bereits vier Jahre lang in einer WG in Gaarden. Caro sollte dort Ende 2017 einziehen. Frisch eingezogen und schon halb wieder eingepackt, denn nur zwei Wochen nach ihrem Einzug erfuhren Melly und Nele von der freien Wohnung am Schrevenpark. Mehr Platz, bessere Lage, neues Abenteuer 5er-WG – Also hieß es: Hin da.

Caro kam mit und zwei weitere Mitbewohnerinnen fanden sich schnell. Konny und Melly kannten sich bereits aus der Kindheit. Kathi überzeugte beim Casting. Da der Umzug so spontan gewesen war, gab es noch keine Fotos der Wohnung, Konny und Kathi zogen mit blindem Vertrauen ein und sahen die Räume zum ersten Mal beim Einzug. Heute geben alle zu, dass man schon kleine Bedenken hatte: Mit fünf Mädels zusammen wohnen mit nur einem Badezimmer, das hätte auch schief gehen können. Ist es aber nicht. Die Badezimmer Zeitplanung ergab sich tatsächlich von Tag eins an ganz zwanglos. Abends wird über eine Whatsapp-Gruppe besprochen, wer wann ins Bad geht und so funktioniert es seit einem Jahr ohne Probleme oder längere Wartezeiten.

 

„WG-Leben ist ein Familienersatz.“

In einer WG wächst man zusammen wie eine Familie – da sind sich die fünf Mädels einig. Aber das Wunderland ist kein WG-Klischee, wo alle täglich gemeinsam kochen oder jeden Abend zusammen auf der Couch liegen. Das Zusammenleben ist ungezwungen: Weil alle unterschiedlich und viel unterwegs sind, gilt immer das Motto „Alles kann, nichts muss“. Feste WG-Abende gibt es nicht, meistens ergibt sich sowas spontan. Wenn der Wein schon mal offen ist, kommt immer jemand dazu.

„Man hat für jede Situation eine Person, zu der man gehen kann.“ – Wer wohnt hier?

Wenn man auf der Suche nach Inspiration ist, geht man zu Caro. Sie hat immer wieder neue verrückte Ideen, reist viel und kann sich für jeden spontanen Einfall begeistern. Caro kann sehr gut zuhören und nimmt sich immer Zeit für die Probleme der Anderen, selbst wenn das so hervorragend von Lernen abhält.

Kathi ist Käse-Fan und die Ansprechpartnerin bei Mode und Make-Up Fragen im Wunderland. Außerdem lebt Kathi sämtliche emotionalen Momente ihrer Mitbewohnerinnen mit. Wenn jemand weint, weint Kathi auch und wenn jemandem was Schönes passiert, weint Kathi manchmal auch – vor Glück.

Melly hat Kathi das Wäsche waschen beigebracht und wird ein wenig als WG-Mama betrachtet. Sie ist die Macherin, wenn jemand eine neue Idee für die Einrichtung hat, ist sie diejenige, die alles umsetzt. Kommunikation löst Melly gerne singend, damit hat sie alle anderen bereits angesteckt. Zu ihr gehören außerdem Sheila und Pixi und ein kleiner Hamster mit wechselnden Künstlernamen.

Während Melly arbeitet, fungiert meistens Konny als Tagesmama für die Tier-Kinder. Die Anderen bezeichnen Konny als die weise Seele der WG, zu fast allen Problemen hat sie eine Lösungsidee parat. Sie staubsaugt viel und das mit Leidenschaft. Gemeinsam mit Melly geht Konny gerne feiern, wenn’s nicht anders geht auch getreu nach dem Motto: Ab zwei Leuten ist’s ne Party. Dieser Regel haben die Anderen nicht unbedingt zugestimmt, aber da muss Demokratie in der WG eben auch mal kleingeschrieben werden.

Nele ist die liebevolle Chaotin und für jeden Spaß zu haben. Obwohl sie viel unterwegs ist, schätzen die Anderen ihre Ratschläge und die Umarmungen in allen Lebenslagen. Sie regelt die Angelegenheiten mit Vermieter oder Telefongesellschaften und versucht sich teilweise als Vernunftstimme der WG. Manchmal steht Nele auch etwas auf dem Schlauch, das imaginäre Sarkasmus-Schild haben die anderen daher immer dabei.

Wunderland-Tipps für das Zusammenleben

Nach bereits einem Jahr 5er-WG haben die Bewohnerinnen mittlerweile raus, wie sich das Zusammenleben im Wunderland am besten organisieren lässt.

  1. Putzplan oder Putzdokumentation

Eine so große WG wie das Wunderland bietet viel Potenzial für Unordnung. Einen strengen Putzplan mit festgelegten Aufgaben gibt es hier aber nicht. In einer Liste kann abgehakt werden, wer was erledigt hat. So sehen die anderen, was noch gemacht werden muss und es ergibt sich automatisch, dass sich alle Mitbewohnerinnen mit den Aufgaben abwechseln.

 

  1. Feel free to eat me.

In einer WG wird geteilt. Was die eine nicht mehr braucht, kann die andere noch nutzen. Das gilt für Möbel oder Kleidung genauso wie für Lebensmittel. Es empfiehlt sich allerdings klar zu kennzeichnen, was man teilen möchte. Nicht, dass es da zu Missverständnissen kommt und ausversehen der Lieblingsjoghurt weggefuttert wird.

  1. Habe ich da Pizza gehört?

Weil man nicht jeden Abend Lust aufs Kochen hat, empfehlen die Wunderland-Bewohnerinnen immer eine große Auswahl an Lieferdienst-Flyern parat zu haben. Es geht schließlich nichts über ein gemütliches Zusammensein mit Pizzakarton im Schoß.

  1. Man muss auch nicht alles teilen.

Bei fünf Mädels kommt es schon mal vor, dass jemand das Duschgel der Mitbewohnerin mit dem eigenen verwechselt. Damit das nicht passieren kann, hat im Wunderland jede Bewohnerin ihr eigenes Abteil, sei es im Bad, im Kühlschrank oder an der Garderobe.

  1. WG-Meetings

Falls im Wunderland doch mal der Schuh drückt, treffen sich alle zum WG-Meeting. Bei Wein und Käse kommt jeder zu Wort und darf alles ansprechen. Entscheidungen oder neue Regeln werden auf Papier festgehalten. Anschließend gehen alle gern noch zusammen feiern und lassen den Abend gemeinsam ausklingen.

6. Hier sind alle zuhause.

Das Wunderland bietet viel Raum für Kreativität und das nutzen die Bewohnerinnen auch aus. An jeder Tür und jeder Wand hängen Fotos oder Postkarten. Was einem gefällt, darf auch an die Wand gepinnt werden. So können alle ihren Teil zur Gestaltung der Gemeinschaftsräume beitragen. Auch die Traummänner finden ihren Platz neben dem Gemüse-Regal in der Küche.

 

Unser Wunderland

Die fünf Mädels haben sich in ihrer WG tatsächlich ihr eigenes Wunderland geschaffen. Die Zimmer haben jeweils eine eigene individuelle Note, aber gerade die gemeinsamen Räume sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Es gibt Karten von Kiel und ganz Deutschland, auf denen mit Stecknadeln alle Wohnorte von Freunden verzeichnet sind. Das Thema „Alice im Wunderland“ findet sich in allen Ecken wieder. Jede Mitbewohnerin hat eine ihr zugewiesene Figur aus dem Film, die als Zeichnung an ihrer Tür klebt. Ein großes Fenster im Flur ist mit Teekannen dekoriert und die WG hat sogar eine eigene kleine Hymne mit dem Titel „Weißes Kaninchen“.

Eine 5er-Mädels WG mit Hund und Teacup-Schwein ist wohl definitiv etwas Besonderes. Hier herrscht Harmonie und alle Bewohnerinnen akzeptieren sich gegenseitig mit Stärken und Schwächen. Auch wenn schon wieder niemand Olivenöl nachgekauft hat oder Pixi morgens mit energischem Grunzen wieder einmal zuerst wach wird, fühlen sich im Wunderland alle rundum zuhause.

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Ihr wohnt auch in einer Wohngemeinschaft und hättet Lust auf euer eigenes WG-Portrait? Hier erfahrt ihr alles, was Ihr wissen müsst und wie Ihr euch bewerben könnt.

 

 

 

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