2020 ist angebrochen, also her mit den guten Vorsätzen. Immer noch der Top-Vorsatz schlechthin: Mehr Sport machen. Jaja, das sagen wir uns jedes Jahr aufs Neue. Aber haben wir nicht alle schon seit Jahren unseren Mitgliedsausweis im Fitnessstudio? Der gute Wille zählt doch irgendwie auch, oder? Aber gehe ich denn auch hin? Selbst wenn, gerade zum Jahresanfang ist ein Besuch im Fitnessstudio wirklich kein Spaß. Es ist viel zu voll und ich fühle mich unter Druck gesetzt von all den hochmotivierten Leuten um mich herum, die mit dieser „Das wird mein Jahr“-Mentalität an die Geräte stürmen. Kann ich meine sportlichen Vorsätze nicht auch irgendwo anders ausleben? Ausdauer, Muskelaufbau, Kalorienverbrauch – all diese Ziele kann man doch auch anders erreichen. Ich habe für Euch drei alternative Möglichkeiten der sportlichen Freizeitgestaltung in Kiel recherchiert.
Poledance

Klingt immer noch etwas verrucht, aber mittlerweile sollte wirklich auch dem Letzten klar geworden sein, dass Poledance tatsächlich ein Sport ist. Ein Sport, der definitiv Eure Ausdauer und Eure Kraftreserven herausfordern wird. Dabei seid Ihr aber nicht wie im Fitnessstudio nur auf die Ausführung der immer gleichen Übung konzentriert, sondern verbindet die Bewegungen zu einer Art Choreografie, die Euch viel Körperspannung abverlangt und bei der Ihr nach und nach Euren ganzen Körper trainiert.
In Kiel gibt es zwei Studios, in denen Ihr Poledance ausprobieren könnt. Poledance! am Theodor-Heuss-Ring und Puremotion in Kronshagen. In beiden Studios könnt Ihr Poledance-Kurse in verschiedenen Levels besuchen. Für Anfänger werden Schnupperkurse angeboten, für die man sich einmalig und ohne Verpflichtungen anmelden kann. Eine Stunde lang kann man sich dann an der Stange ausprobieren und danach entscheiden, ob die Sportart die richtige Wahl ist. Auch wenn Poledance auf den ersten Blick für Euch vielleicht schwer schaffbar aussieht, probiert es einfach mal aus. Muskelkater und ein paar blaue Flecken sind Euch relativ sicher, aber ihr werdet von Woche zu Woche merken, wie schnell man sich verbessert und auf einmal Figuren schafft, die man sich anfangs nie zugetraut hätte.
Poledance ist leider nicht unbedingt günstig. Im Poledance! Studio bezahlt Ihr normalerweise 130 Euro für acht Termine, Studierende erhalten einen Rabatt von 23 Prozent, sodass Euch der Kurs nur noch 100,10 Euro kostet. Bei Puremotion kostet ein Kurs für acht Terminen ab 116,50 Euro. Allerdings soll es auch hier einen Rabatt für Studierende geben, am besten Ihr erkundigt Euch vor Ort.
Klettern

Für wen das Tänzerische nicht das Richtige ist, der kann sich beim Klettern ausprobieren. Klettern war tatsächlich lange ein Sport, den ich in Kiel so gar nicht auf dem Schirm hatte und das, obwohl ich die Möglichkeit quasi immer direkt vor der Nase hatte, denn Klettern gehört sowohl an der FH als auch an der Uni zum Hochschulsport. Ich selbst habe es noch nicht ausprobiert, aber ich habe mir Erfahrungsberichte eingeholt.
Auch wenn Klettern tatsächlich wirklich anstrengend ist, merkt man es wohl währenddessen gar nicht so sehr. Man sei weniger auf die Anstrengung selbst konzentriert, wie man es sonst von Geräteübungen aus dem Fitnessstudio kennt, sondern viel mehr auf das Höher kommen an der Wand. Dabei trainiert man den ganzen Körper und seine Körperspannung. Obendrauf gibt einem das Klettern noch eine Menge Adrenalin, denn es ist schon aufregend das erste Mal in mehreren Meter Höhe an einer Wand zu hängen, selbst mit Sicherung. Gerade am Anfang erwartet Euch natürlich jede Menge Muskelkater, aber Ihr werdet auch schnell Erfolgserlebnisse haben.
In Kiel gibt es viele Möglichkeiten, sich im Klettern auszuprobieren. Sowohl an der FH als auch an der Uni gibt es Kursangebote. An beiden Hochschulen bezahlt Ihr für ein Semester eine Kursgebühr von 30 Euro. An der FH wird der Erwerb eines Toprope-Scheins vorausgesetzt, mit dem Ihr nachweist, dass Ihr die wichtige Kenntnisse übers Sichern habt. Den passenden Kurs könnt Ihr ebenfalls an der FH absolvieren.
Wenn Ihr mehr Fläche zum Austoben möchtet, gibt es in Kiel die Kletterhallen Nordbloc und die Kletterbar. In beiden Locations könnt Ihr Kurse besuchen, aber auch frei klettern, wenn Ihr Euch schon auskennt. Neben dem Klettern in teilweise bis zu 16 Metern Höhe, könnt Ihr hier auch das Bouldern ausprobieren. Bouldern bezeichnet das Klettern in sogenannter Absprunghöhe, das heißt, Ihr benötigt keine Sicherung. Perfekt also, wenn Euch Höhe abschreckt, Ihr aber trotzdem Lust aufs Klettern habt. In beiden Kletterhallen könnt Ihr Euch für mehrwöchige Kurse anmelden oder einzelne Ausflüge machen. Eine Tageskarte kostet Euch zwischen neun und 13 Euro.
Boxen

Eine Kombination aus Kraft, Ausdauer, Koordination und Konzentration erwartet Euch beim Boxen. Dieser Sport trainiert Euren ganzen Körper und schult dabei Eure motorischen Fähigkeiten. Ausprobieren könnt Ihr das Ganze zum Beispiel im Hochschulsportprogramm der Uni. In 1 ½ Stunden Einheiten bekommt Ihr eine 30 Minuten Einheit Koordinations-, Fitness- und Ausdauertraining, 30 Minuten technisches Training und anschließend eine halbe Stunde im Zweikampf oder am Sandsack. Aber auch wenn das Boxen eigentlich auf den Zweikampf abzielt, wird der Kurs auch von vielen Studierenden besucht, deren Intention die reine Fitness ist. Der Zweikampf ist nicht verpflichtend, wer sich lieber auf Koordination und Fitnessübungen fokussieren möchte, kann den Kampfteil auslassen.
Ein Kampfsport wie das Boxen ist die optimale Möglichkeit, um neben dem manchmal stressigen Alltag am Campus auf andere Gedanken zu kommen und den Kopf frei zu kriegen. Außerdem könnt Ihr hier hervorragend Euren Frust über die letzte Hausarbeit abreagieren, natürlich nur falls das nötig sein sollte. Beim Boxen geht es allerdings nicht um Aggression. Ihr trainiert mit Partner nicht mit Gegner. Das gemeinsame Training schweißt zusammen und man unterstützt sich gegenseitig.
Für Anfänger werden an der Uni Grundkurse angeboten. Wer dabeibleibt, kann nach und nach in den Fortgeschrittenenkurs aufsteigen. Pro Semester bezahlt Ihr eine Kursgebühr von 18 Euro.
Das wird mein Jahr!
Um die guten Neujahresvorsätze umzusetzen, muss es also nicht unbedingt das Fitnessstudio sein. Für die sportliche Selbstverwirklichung bietet Kiel jede Menge Alternativen. Und sind wir mal ehrlich, gerade während des Studiums hat man doch eigentlich die Zeit auch mal etwas Neues auszuprobieren? Gerade die Hochschulsportangebote bieten uns viele verschiedene Optionen, die wir für wenig Geld nutzen können. Ganz nebenbei lernen wir noch neue Leute kennen, entdecken vielleicht neue Stärken und Talente und können natürlich unseren Vorsatz abhaken.
2020 werde ich mehr Sport machen: Check.