E-Mails, E-Cards, Facebook-Statusmeldungen, Whatsapp-Nachrichten und viele weitere elektronische Varianten haben den klassischen Karten und Briefen heutzutage den Rang abgelaufen. Alles ist schneller, günstiger und leserlicher, wenn man eine Nachricht auf die moderne Art verschickt. Aber was für eine Freude, wenn sich doch zwischen all die Rechnungen und Werbeflyer ein Brief oder eine Karte geschummelt hat, die dir nur geschickt wird, weil jemand an dich gedacht hat! Ich freue mich immer sehr, wenn sich jemand die Mühe gemacht hat, tatsächlich einen persönlichen Brief zu schreiben. In den USA verschicken sich auch noch heute Freunde und Familien untereinander Weihnachtskarten. Diese Tradition sollte man in Deutschland auch mal wieder einführen, denn besonders in der besinnlichen Weihnachtszeit freut man sich doch ganz besonders über einen lieben Gruß.
Dieses Jahr habe ich mir vorgenommen, auch Karten zu verschicken. Ob Großeltern, gute Freunde oder Geschwister – alle Menschen, die mir wichtig sind, sollten eine meiner selbstgebastelten Weihnachtskarten erhalten. Doch was braucht man alles dafür? Da wir Studenten ja meistens nicht über das nötige Kleingeld für teures Bastelmaterial verfügen, habe ich mich im Haushalt umgeschaut, was man verwenden könnte. Dabei fiel mir auf, dass man aus ziemlich vielen Gegenständen, die in meinem Zimmer herumschwirrten, Weihnachtsmotive zaubern kann. Das einzige, was man wirklich aus dem Bastelladen braucht, ist Tonpapier, was aber bereits für wenig Geld zu bekommen ist. Am besten, man kauft die Farben Schwarz, Braun, Rot und Dunkelgrün. Diese Farben dienen für die Karte wunderbar als Basis. Im Badezimmer fand ich Wattepads, die auf der Karte eine schöne Schneelandschaft entstehen lassen. Wenn man einen Wattepad auseinanderzupft, dann kann man mit kleinen Kügelchen Schneeflocken nachstellen. Ein Goldstift verhilft zu einem glitzernden Sternenhimmel auf der Karte, und man kann ihn auch auf dunklem Papier als Schreibstift verwenden. Ich will hier gar keine genauen Vorlagen geben,da ich selbst auch keine hatte. Der Grundriss eines Schlittens lässt sich schnell auf braunem Papier zeichnen und ausschneiden. Auch ein Weihnachtsmannsack ist leicht zu zeichnen, und die Tannenbäume habe ich nur grob auf das Tonpapier gemalt und dann ausgeschnitten. Wer sich ganz schwer tut mit dem freien Zeichnen, kann ganz leicht einen Schneemann aus den runden Wattepads zaubern. Einfach drei Wattepads in verschiedene Größen rund schneiden und aufeinander kleben. Dann noch ein Gesicht aufzeichnen, einen Hut aufsetzen und natürlich die Karottennase aufkleben, und fertig ist der Schneemann.
Auf eine Karte habe ich ausgeschnittene Eisblumen aufgeklebt, was ein schöner Effekt und sehr leicht herzustellen ist. Die meisten von uns haben diese Technik schon im Kindergarten erlernt. Einfach ein rechteckiges Papier zu einem immer kleiner werdenden Dreieck falten und willkürlich Teile aus dem kleinen Dreieck herausschneiden. Wenn man das Papier dann wieder auseinanderfaltet, hat man eine Schneeflocke oder einen Eiskristall. Jedes billige Druckerpapier oder altes Geschenkpapier eignet sich dafür.
Also, wie ihr sehen könnt, sind bei meiner Weihnachtskartenherstellung der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Was sich auch gut eignet, sind alte Geschenkbänder, kleine Tannenzweige, eigentlich fast alles, was in der Weihnachtszeit zuhause so herumschwirrt. Ich wünsche ganz viel Spaß beim Basteln und Kartenschreiben – und allen eine besinnliche Weihnachtszeit.